Seit Beginn unseres Projektes fühlen wir uns der Transparenz gegenüber unseren Abonnenten verpflichtet. Das gilt nicht zuletzt für die Frage, wie wir mit Ihrem Geld umgehen. Ein Überblick über unsere Entwicklung und die Kennzahlen unserer Geschäftsbilanz des Jahres 2019.
Unabhängiger, kritischer Journalismus – leserfinanziert, werbefrei und ohne externe Investoren: Vor fast genau drei Jahren wurde die Idee für REPORTER geboren. Im Herbst 2017 begann das Crowdfunding, durch das wir ein Startkapital von exakt 181.100 Euro von 842 Unterstützern sammeln konnten. Am 12. März 2018 war dann der Launch von Reporter.lu – und seitdem hat sich unser Projekt stetig und positiv weiterentwickelt.
Das zeigt sich vor allem in der Entwicklung unserer Abonnentenzahl: Aus den Unterstützern aus dem Crowdfunding wurden innerhalb eines Jahres 1.757 zahlende Leser, was einem Anstieg von über 100 Prozent entsprach. Im Jahre 2019 konnten wir die Zahl unserer Abonnenten weiter steigern. Am Ende des vergangenen Jahres zählten wir über 2.200 Abonnenten.
Trotz der insgesamt positiven Entwicklung hatte das REPORTER-Team im vergangenen Jahr eine große Herausforderung zu meistern: Mitte März 2019 liefen die ersten Abonnements der Teilnehmer aus dem Crowdfunding aus. Wie die Erfahrungen anderer, durch Crowdfunding finanzierter Medien im Ausland zeigen, war dies auch für uns ein entscheidender Moment.
Letztlich verlängerten im März nahezu zwei Drittel unserer „first supporters“ ihr Jahresabo – eine durchaus zufriedenstellende Bilanz, die sich im Vergleich mit ähnlichen leserfinanzierten Modellen im Ausland sehen lassen kann. All jene, die ihr Abo zu jenem Zeitpunkt aus diversen Gründen nicht verlängern wollten, erklären also den in der Grafik sichtbaren Knick in der Abonnentenentwicklung.
Was uns zudem zuversichtlich stimmt, ist die weitere steigende Tendenz unserer Unterstützerzahlen. Heute (Stand 27. August 2020) gibt es 2.587 REPORTER-Abonnenten – die große Mehrheit davon (rund 67 Prozent) sind Besitzer eines Jahresabos. Die aktuelle Abonnentenzahl macht eine Steigerung um über 200 Prozent im Vergleich zum Start von Reporter.lu aus. Über den Zeitraum von einem Jahr (seit August 2019) konnten wir unsere Unterstützerzahlen demnach um knapp 35 Prozent steigern.
Diese Zwischenbilanz zeigt uns vor allem: Unsere Arbeit wird anerkannt und bewirkt auch unabhängig von den nackten Geschäftszahlen etwas (hier lesen Sie die besten REPORTER-Stories aus 2019).
Stetiges Wachstum und ein neuer Teilhaber
Zudem machen die steigenden Abonnentenzahlen deutlich, dass unser Projekt auch ökonomisch aufgehen kann. REPORTER bleibt politisch und wirtschaftlich unabhängig. Das heißt auch weiterhin: Wir verzichten auf Einnahmen aus Werbung und haben keine externen Investoren. Reporter Media, die Herausgeber-Firma hinter Reporter.lu, bleibt zu 100 Prozent in der Hand der REPORTER-Redaktion.
Eine Neuigkeit des vergangenen Jahres war, dass Laurent Schmit seit dem 1. Juli 2019 neuer Teilhaber von Reporter Media SARL-S. wurde. Er schließt sich demnach den Firmengründern Laurence Bervard und Christoph Bumb an. Laurent Schmit, Redakteur bei Reporter.lu, war bereits Anfang 2018 Mitglied des Aufbauteams von REPORTER und leitet seitdem viele unserer investigativen Recherchen.
Die positive Entwicklung unseres Projekts zeigt sich allerdings auch in der ständigen Erweiterung unseres Redaktionsteams. Reporter.lu startete mit einem Kernteam von drei Journalisten und mehreren freien Mitarbeitern. Mittlerweile zählt unsere Redaktion acht feste Mitglieder, darunter sechs professionelle Journalisten. Drei Männer und fünf Frauen. Durchschnittsalter: 36 Jahre. Zudem ist die REPORTER-Redaktion im August 2019 umgezogen – von unserem kleinen, aber feinen Ein-Raum-Büro in Fentange in neue, der heutigen Größe der Redaktion angemessene Räumlichkeiten in Luxemburg-Stadt.
Ein leichter Verlust und ein großes Ziel
Die Einnahmen des Geschäftsjahres 2019 beliefen sich auf insgesamt 406.570,03 Euro. Dabei macht der Erlös aus dem Abonnement-Verkauf mit 75 Prozent den bei weitem größten Anteil aus. Eine weitere Einnahmequelle war 2019 die staatliche Subvention für Online-Medien in Höhe von 100.000 Euro.
Unsere Ausgaben betrugen im vergangenen Jahr rund 415.000 Euro. Mit 326.669,03 Euro bzw. 79 Prozent der Gesamtausgaben sind die Personalkosten (inklusive Sozialabgaben, Steuern und freie Mitarbeiter) nach wie vor der bedeutendste Posten. Die restlichen Ausgaben setzen sich aus Mietkosten, Kosten für IT sowie externe Dienstleistungen wie Buchhaltung, Versicherung, Marketing und Anwaltskosten zusammen.
Unter dem Strich stand 2019 damit ein Verlust von 8.230,05 Euro. Die Geschäftszahlen von 2018 und 2019 reflektieren dabei, dass wir seit dem Launch im März 2018 konsequent in den Aufbau der Redaktion und die Weiterentwicklung unseres Teams investiert haben. Die Zahlen des laufenden Jahres zeigen zudem, dass wir unserem Ziel, dem Erreichen der Gewinnschwelle nach drei Jahren Geschäftstätigkeit, nahe kommen.
Die gesetzlich vorgeschriebene Jahresbilanz wurde für das Geschäftsjahr 2019 am 27. Juli 2020 im Handelsregister hinterlegt. Wir werden an dieser Stelle weitere regelmäßige Updates über die finanzielle Entwicklung unseres Projekts veröffentlichen.
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