Das Energieministerium plant einen dritten Ausbau der Fotovoltaik um 40 Megawatt. Weitere 150 Megawatt sollen in nächsten Jahren folgen. Es werden Bewerber gesucht, um große Solaranlagen auf Gebäuden, Industriegeländen und Carports zu errichten. Doch es gibt auch Kritik.

2030 soll ein Viertel der Energie aus erneuerbaren Quellen kommen, so steht es im Klimaplan. Der Energieminister Claude Turmes (Déi Gréng) geht davon aus, dass dieses Jahr das Ziel von elf Prozent erreicht wird. Mit mehreren Maßnahmen will die Regierung den Ausbau vor allem der Solarenergie beschleunigen.

Kürzlich lief die dritte Ausschreibung für Fotovoltaikanlagen mit einer Leistung zwischen 0,2 und 5 Megawatt an. Das Energieministerium rechnet, mit diesem „appel d’offres“ ein Gesamtvolumen von 40 Megawatt zu erreichen. Das entspricht dem Strombedarf von etwa 27.000 Einwohnern. Zwischen 2021 und 2023 sollen weitere Ausschreibungen stattfinden, mit dem Ziel, die Solarenergie um weitere 150 Megawatt auszubauen. Zum Vergleich: 2019 hatten alle Fotovoltaikanlagen des Landes zusammen eine Leistung von 160 Megawatt.

Die großen Solaranlagen sollen auf Hallendächern, Industriegeländen und Carports entstehen. Je nach Größe und je nach Errichtungsort vergütet der Staat den produzierten Strom mit maximal 87 bis 135 Euro pro Megawattstunde. Damit liegt die Vergütung leicht unter jener der zweiten Ausschreibung, bei der 20 Projekte ausgewählt wurden. Die zehn Projekte der ersten Ausschreibung 2018 sind weitgehend fertiggestellt.

Attraktivere Einspeisetarife

Bei kleineren Projekten gibt es ebenfalls ein starkes Wachstum. Dieses Jahr gingen 311 neue Fotovoltaikanlagen ans Netz, weitere 1.000 Anlagen sind laut Energieministerium geplant. Während des Lockdowns

Seit Anfang des Monats erhalten kleine und mittlere Betriebe sowie Landwirte ebenfalls einen günstigeren Einspeisetarif für Anlagen mit einer Leistung zwischen 30 und 200 Kilowatt. Bisher war die Förderung dieser Leistungsklasse Kooperativen und „Sociétés civiles“ vorbehalten. Diese Erweiterung war Teil des Pakets „Neistart Lëtzebuerg“.

Kooperativen und „Sociétés civiles“ erhalten aber weiterhin einen höheren Tarif als Unternehmen und Privatpersonen. Der Unterschied liegt bei zehn Euro pro Megawattstunde. Das sorgte für Kritik vonseiten der Handelskammer: Es sei nicht klar, wie diese Differenz begründet sei. Die Vertreter der Unternehmen forderte, den Einspeisetarif für alle gleich zu gestalten.


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