Eine Indextranche im Februar, eine im April und eine weitere zum Jahresende: Was das Statistikamt „Statec“ bereits als Möglichkeit prognostiziert hatte, hat es nun bestätigt. Aufgrund der anhaltenden Inflation wird 2023 voraussichtlich eine zusätzliche, dritte Tranche anfallen. Da die Regierung sich dazu verpflichtet hat, die Kosten dieser Tranche für die Betriebe zu kompensieren, wird es zeitnah zu erneuten Tripartite-Verhandlungen kommen.

„Aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung und wie im ‚Solidaritéitspak 2.0‘ festgelegt, wird Premierminister Xavier Bettel in den kommenden Wochen eine neue Tripartite einberufen“, teilte das Staatsministerium am Mittwoch mit. In der Dreierrunde soll ein mögliches „Phasing-out“, also ein gestaffeltes Auslaufen der aktuellen Maßnahmen, analysiert werden. Zudem sollen mit den Sozialpartnern die Modalitäten der Kompensierung der zusätzlichen Indextranche erörtert werden.

Zu Erinnerung: Die Maßnahmen des „Solidaritéitspak 2.0“ hatten zum Ziel, die Inflation zu bremsen. Laut Staatsministerium könne dies denn auch als Erfolg verbucht werden: „Die gute Entwicklung der Inflation im Jahr 2023 unterstreicht die Wirksamkeit dieser Maßnahmen auf die Inflationsrate – ein Phänomen, das sich auch im direkten Vergleich mit anderen Ländern der Eurozone zeigt“, heißt es in der Pressemitteilung.

Tatsächlich konnte laut Statec die Entwicklung der Verbraucherpreise seit Oktober verlangsamt und die Inflation gebremst werden. Im Januar lag sie mit 4,8 Prozent erstmals binnen zwölf Monaten wieder unter fünf Prozent. Dennoch bleibt sie auf einem hohen Niveau und die Statistiker halten ihre Prognose für 2023 aufrecht: Sie gehen von einer Jahresinflation von 3,4 Prozent und demnach von einer weiteren Indextranche im  vierten Quartal aus. Erst vor Kurzem war eine Indextranche zum 1. Februar bestätigt worden. Hinzu kommt jene Tranche, die von Juni 2022 auf April dieses Jahres verschoben worden war.

Die in der Tripartite im September 2022 beschlossenen Maßnahmen bleiben nach derzeitigem Stand bis zum 31. Dezember dieses Jahres in Kraft. Ein Aufheben der Maßnahmen zum Jahreswechsel 2023-2024 würde laut Statec die Inflation auf 4,8 Prozent ansteigen lassen. Dieser Anstieg wäre hauptsächlich auf die Gas- und Strompreise zurückzuführen, die wieder die tatsächlichen Einkaufspreise auf den Großhandelsmärkten widerspiegeln würden, so das Statistikamt. Infolgedessen sei zum jetzigen Zeitpunkt auch eine weitere Indextranche für das zweite Trimester 2024 vorherzusehen. (GS)


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