Die Armee hat für 2023 zwei neue Missionen angekündigt. Im Rahmen der Verstärkung der NATO-Ostflanke stellt das Luxemburger Militär eine Beteiligung mit 25 Soldaten in Aussicht. Der Einsatz erfolgt unter den „Enhanced Vigilance Activities“ (eVA) des Verteidigungsbündnisses in Rumänien. Vorgesehen ist derzeit eine Einsatzdauer von 28 Monaten und eine maximale Truppenstärke von 30 Personen. Die Soldaten aus dem Großherzogtum werden dabei in eine niederländische oder belgische Kompanie eingegliedert und sollen in der Aufklärung aktiv sein.
Neben der NATO-Mission beteiligt sich die Armee auch an der europäischen Ausbildung ukrainischer Streitkräfte. Auf diese hatten sich die EU-Verteidigungsminister bereits Ende August in Prag verständigt. Wie das Verteidigungsministerium in einer Pressemitteilung erklärt, soll dafür ein Posten als „InfoManager“ in Deutschland mit einem Mitglied der Luxemburger Armee besetzt werden.
Zusätzlich sollen die belgischen Truppen bei der Ausbildung unterstützt werden. Dafür soll das Großherzogtum, nach Bedarf, einen Ausbilder nach Belgien abstellen. An der gemeinsamen europäischen Ausbildungsmission „EUMAM“ sollen kurzfristig 12.000 Mitglieder der ukrainischen Streitkräfte teilnehmen können. Diese sollen taktisches und operationelles Training erhalten, das auf die Bedürfnisse im Kriegseinsatz in der Ukraine zugeschnitten ist. Stattfinden sollen die Lehrgänge auf zwei Truppenübungsplätzen in Deutschland und Polen. Diese können jedoch flexibel erweitert werden. Die Mission ist zunächst auf zwei Jahre befristet.
Neben der Ausbildung unterstützt das Luxemburger Militär die ukrainischen Streitkräfte weiterhin auch materiell. Bereits zu Beginn der russischen Invasion hatte das Verteidigungsministerium entschieden, Waffen an die Ukraine zu liefern. In einem ersten Schritt lieferte die Armee 100 Panzerabwehrwaffen des Typs „NLAW“. Mittlerweile hat Luxemburg, laut Zahlen des Verteidigungsministeriums, der Ukraine Militärhilfe im Wert von 72 Millionen Euro zukommen lassen. Das entspricht rund 16 Prozent des jährlichen Verteidigungsetats. Am Montag hat das Ministerium angekündigt, die Ukraine auch mit Fahrzeugen des Typs „Humvee“ zu unterstützen.
Während die Armee ihr Engagement an der NATO-Ostflanke verstärken will, beendet die Armee gleichzeitig die Beteiligung an zwei weiteren Missionen. So stellt das Verteidigungsministerium seine Teilnahme an der europäischen Ausbildungsmission „EUTM“ in Mali zum Jahresende ein. Die dadurch frei werdenden Kapazitäten sollen der NATO-Mission in Rumänien zur Verfügung gestellt werden. Eingestellt werden soll auch die Beteiligung an der NATO-Mission im Irak. Geplant sei, den Vertreter der Luxemburger Streitkräfte an die Ausbildungsmission der Ukraine „EUMAM“ anzugliedern, so das Verteidigungsministerium. (PS)



