Während Xavier Bettel (DP) und Paulette Lenert (LSAP) sich bereit zeigen, ihre Parteien als Spitzenkandidaten in die Parlamentswahlen zu führen, ist die CSV weiter auf der Suche nach einer solchen Führungspersönlichkeit. Eines steht aber nun zumindest fest: Claude Wiseler wird diese Aufgabe nach 2018 nicht noch einmal übernehmen.
Diese Entscheidung hat der aktuelle Co-Parteipräsident am vergangenen Samstag dem Nationalvorstand der CSV mitgeteilt. Das bestätigte der 62-Jährige am Wochenende gegenüber mehreren Medien. Den Entschluss habe er bereits seit Längerem gefasst, erklärte Claude Wiseler etwa im Interview mit „RTL“. Er sei vor zwei Jahren als Parteivorsitzender angetreten und habe klar gesagt, dass er das nicht tue, um Spitzenkandidat zu werden.
Vielmehr habe er diese Aufgabe übernommen, um nach der sogenannten „CSV-Frëndeskrees“-Affäre wieder Ruhe und Ordnung in der CSV einkehren zu lassen sowie die Partei zu verjüngen. Das sei ihm gelungen: Sowohl die Parteigremien wie auch die Wahllisten seien nun mit „extrem“ jungen Personen besetzt, so Claude Wiseler gegenüber dem „Luxemburger Wort“. Kandidat bei den Landeswahlen sei er aber trotzdem. Ob er auch bei den Gemeindewahlen in Luxemburg-Stadt antritt, verriet der ehemalige Minister hingegen nicht.
Mit welchem Spitzenkandidaten die Christlich-Sozialen in die Landeswahlen im Oktober ziehen, ist damit weiter unklar. Trotz vieler Persönlichkeiten mit Verantwortung in Partei und Fraktion zeichnet sich keine klare Führungsfigur ab, wie eine Analyse von Reporter.lu aufzeigte. Das bringt mit sich, dass neben Namen wie Martine Hansen, Gilles Roth, Léon Gloden oder Paul Galles auch alte Hasen wie Marc Spautz oder sogar Luc Frieden ins Spiel gebracht werden.
Zumindest ist jetzt klar, dass die CSV die Wahlen mit einem alleinigen nationalen Spitzenkandidaten bestreiten will. Das hat der Nationalvorstand so beschlossen und Claude Wiseler und seine Co-Präsidentin Elisabeth Margue damit beauftragt, unter den potenziellen Kandidaten zu sondieren und dem Vorstand einen Spitzenkandidaten vorzuschlagen. Die definitive Wahl soll dann auf einem Kongress nach den Kommunalwahlen im Juni erfolgen. (GS)


