Die Immobilienpreise in Luxemburg sind im ersten Quartal des Jahres insgesamt leicht gesunken. Dies geht aus neuen Zahlen hervor, die die Statistikbehörde „Statec“ veröffentlicht hat. Der Durchschnittspreis einer Immobilie lag mit rund 688.000 Euro etwas unter dem Mittelwert des letzten Quartals von 2021, der sich noch auf 695.730 Euro belief. Im Jahresvergleich zeigen die Preise damit aber immer noch eine steigende Tendenz: Denn Anfang 2021 lag der Durchschnittspreis bei 641.341 Euro, was einem Anstieg von rund 7,3 Prozent innerhalb eines Jahres entspricht.
Differenzierter sehen die Preise aus, wenn man die Entwicklungen im Bestand mit jenen bei Neubauten vergleicht. So sind bestehende Immobilien im Jahresvergleich drastisch teurer geworden. Aktuell liegt der Durchschnittspreis im Bestand bei 676.480 Euro, was einen Anstieg von 12,8 Prozent im Vergleich zum 1. Quartal 2021 und 1,6 Prozent im Vergleich zu Ende 2021 bedeutet.
Anders stellt sich die Lage bei im Bau befindlichen Immobilien dar. Hier verzeichnen die Statistiken einen Preisrückgang von 6,1 Prozent im Vergleich zum letzten Quartal 2021. Im Jahresvergleich sind die Preise im Schnitt um ein Prozent gesunken. Das „Observatoire de l’habitat“ des „Luxembourg Institute of Socio-Economic Research“ (Liser), das die Preiserhebungen gemeinsam mit der Statec-Behörde durchführt, verweist auf die aktuell hohe Volatilität bei Neubauten. Zudem könnte die Lage der Immobilien die Preisstatistik verfälschen. Demnach könnten mehr Wohnungen und Häuser in der Peripherie verkauft worden sein als im Zentrum des Landes, wo die Preise tendenziell höher liegen. Dies würde einen niedrigeren Verkaufspreis wiedergeben, als der Realität entspricht.
Die Zahl der Transaktionen ist indes insgesamt leicht gesunken. Mit 1.688 verkauften Immobilien gingen die Verkäufe im Vergleich zum 4. Quartal 2021 um 2,4 Prozent zurück. Auch hier gab es einen deutlicheren Rückgang bei Wohnungen und Häusern, die neu auf den Markt kamen. Dort sanken die Verkäufe um 5,9 Prozent auf 605 verkaufte Einheiten.
Wie genau sich der Krieg in der Ukraine auf den Immobilienmarkt auswirken wird, bleibt indes noch abzuwarten. Denn die Zahlen des ersten Quartals decken den Zeitraum zwischen Januar und März dieses Jahres ab. Die Zahlen für das 2. Quartal werden für Ende September dieses Jahres erwartet. Zu diesem Zeitpunkt veröffentlicht das „Observatoire de l’habitat“ außerdem die zweimal im Jahr erscheinende Publikation „Le logement en chiffres“. Die Analyse des Wohnungsmarkts dürfte ein detaillierteres Bild über die Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt ergeben. (PS)





