Seit Beginn unseres Projektes fühlen wir uns der Transparenz gegenüber unseren Abonnenten verpflichtet. Das gilt nicht zuletzt für die Frage, wie wir mit Ihrem Geld umgehen. Ein Überblick über unsere Entwicklung und die Kennzahlen unserer Geschäftsbilanz des Jahres 2020.
Das Jahr 2020 wird aus naheliegenden Gründen als außergewöhnliches Jahr in die Geschichte eingehen. Auch für die Medien war die Coronakrise sowohl journalistisch als auch finanziell eine besondere Herausforderung.
Das gilt in gewisser Weise auch für das Projekt REPORTER. Homeoffice im Lockdown, eingeschränkter Zugang zu Informationen und Informanten, die Pandemie als dauerhafte und nahezu alle Themen überschattende Aktualität: Auch unsere Redaktion musste sich auf die neue Situation erst einmal einstellen. Als rein digitales Medium, das sich freiwillig nicht durch Werbung finanziert, kam Reporter.lu allerdings vergleichsweise gut durch die Krise.
Im März 2021 konnten wir bereits den dritten Geburtstag von Reporter.lu als unabhängiges, leserfinanziertes und werbefreies Online-Magazin feiern. Die positive Entwicklung unseres Projekts lässt sich etwa am Ausbau unserer Abonnentenzahlen veranschaulichen. Im März 2018 ging Reporter.lu mit knapp 1.000 zahlenden Unterstützerinnen und Unterstützern aus dem Crowdfunding an den Start. Diese Zahl hat sich innerhalb von drei Jahren mehr als verdreifacht.
Anfang dieses Jahres haben wir die Grenze der 3.000 Abonnentinnen und Abonnenten überschritten. Stand heute (22. Mai 2021) kann Reporter.lu auf die Unterstützung von 3.160 abonnierten Leserinnen und Lesern vertrauen. Innerhalb eines Jahres hat die Abonnentenzahl demnach um rund 22 Prozent zugenommen. Die große Mehrheit bzw. knapp 65 Prozent unserer aktuellen Abonnenten sind Inhaber eines Jahresabonnements.
Die sukzessive Zunahme unserer Leserschaft schlägt sich natürlich auch in unseren Geschäftszahlen nieder. Reporter.lu finanziert sich zu über 80 Prozent aus Abonnentenbeiträgen. Die restlichen Einnahmen setzen sich aus der staatlichen Pressehilfe für Onlinemedien („Aide à la presse en ligne“) zusammen, die pauschal 100.000 Euro pro Jahr beträgt. Im Jahre 2020 erhielt Reporter.lu, ebenso wie andere Medien in Luxemburg, zudem eine Sonderbeihilfe im Rahmen der Corona-Pandemie, die in unserem Fall 25.000 Euro ausmachte.
Die Einkünfte des Geschäftsjahres 2020 beliefen sich demnach bei einem Gesamtumsatz von rund 425.000 Euro auf insgesamt knapp 550.000 Euro. Das entspricht einer Umsatzsteigerung um nahezu 38 Prozent und einer Gesamtzunahme auf der Einnahmenseite um 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Unsere Ausgaben betrugen im Jahr 2020 rund 544.000 Euro. Mit exakt 429.750,04 Euro bzw. 81 Prozent sind die Personalkosten (inklusive Sozialabgaben, Steuern, Fortbildungen und Honorare für freie Mitarbeiter) nach wie vor der bedeutendste Posten. Die restlichen Ausgaben setzen sich aus Mietkosten, IT sowie externen Dienstleistungen wie Anwaltskosten, Buchhaltung, Versicherung und Marketing zusammen.
Unter dem Strich steht dabei im Geschäftsjahr 2020 erstmals ein Gewinn von etwas mehr als 6.400 Euro, der vollständig in die Tilgung der Verluste der vorherigen Jahresbilanzen fließt. Soviel lässt sich allerdings zur Entwicklung über die drei Jahre der Existenz von Reporter.lu sagen: Die finanzielle Situation ist stabil und das rein wirtschaftliche Ziel eines dauerhaft selbsttragenden Onlinemediums ist realistischer denn je.
Unser Team und unsere Pläne
Neben den betriebswirtschaftlichen Kennzahlen und der Zunahme der Abonnenten lässt sich die positive Perspektive aber vor allem an einem Punkt festmachen: dem Redaktionsteam von Reporter.lu. Unser Team setzt sich mittlerweile aus neun Angestellten zusammen – fünf Frauen, vier Männer, Altersdurchschnitt: 36,5 Jahre. Gemeinsam sind sie verantwortlich dafür, dass Sie jeden Tag neue, relevante und möglichst tiefgründig recherchierte Artikel lesen können. Mehr zu den Köpfen hinter Reporter.lu erfahren Sie: hier.
Für die kommenden Jahre haben wir natürlich weitere Pläne zum Ausbau unseres Projekts. Ende 2019 hatten wir diese schon auf drei Prioritäten gebracht: 1. Uns weiter als anerkanntes Medium etablieren. 2. Die journalistische Qualität weiter verbessern. 3. Uns öfter mit Ihnen, unseren Lesern und Unterstützern, zu treffen.
An dieser Stelle müssen wir uns bei Ihnen entschuldigen, denn zumindest mit dem 3. Punkt hat das im vergangenen Jahr – wenn auch aus naheliegenden Gründen – nicht ganz so geklappt wie geplant. In der Pandemie haben wir zwar viel Feedback und interessante Anregungen von unseren Abonnenten erhalten. Wir zählen weiter auf diesen Dialog. Doch gleichzeitig können wir es kaum erwarten, dass dieser Austausch mit Ihnen – sei es in Form von Diskussionsrunden, unseren REPORTER Afterworks oder in ganz neuen Formaten – wieder im realen Leben stattfinden kann.
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