Der Trend geht zum geteilten Büro: mehr Flexibilität, keine Mietverträge auf drei Jahre und eine Gemeinschaft von Menschen mit Unternehmergeist. Das ist zumindest das Versprechen der Coworking-Büros. Die Nachfrage hält an, kommt aber nicht nur von Start-ups.

Im Juni 2018 öffnete mit Silversquare einer der bisher größten Coworking-Spaces in Luxemburg. Die geteilte Bürofläche verteilt sich über fünf Etagen auf knapp 2.300 Quadratmeter. Anfang 2019 übernahm der belgische Immobilienkonzern Befimmo den Coworking-Anbieter.

Von aktuell fünf Standorten in Belgien und Luxemburg will Silversquare noch dieses Jahr auf acht Büroflächen kommen und sein Angebot auch in Luxemburg ausbauen. Der belgische Bauträger Besix Red plant 3.000 Quadratmeter an Coworking in einem Bürokomplex, das gerade in Belval entsteht.

Doppelt so groß ist die Fläche, die der Anbieter „Spaces“ seit wenigen Monaten am hauptstädtischen Bahnhofsplatz anbietet. Noch dieses Jahr will das Tochterunternehmen des Konzerns „International Workplace Group“ (IWG) weitere 4.500 Quadratmeter am Boulevard Royal eröffnen. 2022 soll ein weiterer Standort an der Cloche d’Or entstehen, berichtete „Paperjam“.

Es fehlt an Zahlen

Zum IWG-Konzern gehört auch der Anbieter Regus, der inzwischen Coworking und Büros an 13 Standorten in Luxemburg anbietet. Dazu zählen Boulevard Royal, Kirchberg, Bahnhofsviertel aber auch dezentralere Orte wie Livingen und Leudelingen.

Besonders die Standorte, die außerhalb der Hauptstadt und damit näher an den Grenzen liegen, nehmen zu. Grenzgänger vermeiden so die täglichen Staus zumindest teilweise. Der Anbieter „Urban Office“ setzte früh auf Standorte wie Windhof, Belval und Bettemburg.

Quantifizieren lässt sich die Zunahme an Coworking-Spaces nicht. Die Statistikbehörde Statec verwendet keine einheitliche Kategorie für diese Aktivität. Die Unternehmen fallen also unter Immobilienagenturen oder Unternehmensdienstleister. Unter der Kategorie „Services administratifs combinés de bureau“ verzeichnet der Statec 307 Unternehmen.

Nicht nur für Start-ups

Klar ist allerdings, dass Coworking-Spaces längst nicht nur für Start-up-Unternehmen interessant sind. Es sind Beteiligungsgesellschaften, Investmentfonds oder neue Aktivitäten von Konzernen, die ebenfalls ihren Schreibtisch in solchen flexiblen Büros finden.

Allerdings bringt dieser Trend Probleme mit sich. Denn es fehlt an klaren Regeln für die Coworking-Anbieter, die einem hohen Rechtsrisiko ausgesetzt sind.


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