Betrüger stehlen den EU-Staaten jedes Jahr 50 Milliarden Euro. Doch erst jetzt erhalten die Behörden die nötigen Mittel, um gegen den Karussellbetrug vorzugehen. Luxemburg steht ausnahmsweise nicht auf der Bremse, doch die Regierung redet das Problem klein.

35 Medien aus 30 Länder deckten Anfang Mai das weiterhin immense Ausmaß des Mehrwertsteuerbetrugs auf. Die Recherche „Grand Theft Europe“ brachte die Regierungen in der EU ein Stück weit in Erklärungsnot. REPORTER berichtete über die Verwicklungen des europaweit größten Steuerraubs in Luxemburg, als Teil des Projekts, das vom deutschen Recherchezentrum Correctiv koordiniert wurde.

Konkret geht es um den sogenannten Karussellbetrug: Dabei werden Waren oder Dienstleistungen zwischen Scheinfirmen in mehreren Ländern gehandelt und Lücken in den TVA-Regeln ausgenutzt, um Staaten um Millionen Euro zu bringen. Im Zuge der Berichterstattung fragte der LSAP-Abgeordnete Mars di Bartolomeo detailliert bei Justiz- und Finanzminister nach, was die Regierung im Kampf gegen diese Form der organisierten Kriminalität tut.