Laut den neusten Prognosen der Statistikbehörde „Statec“ könnten im kommenden Jahr insgesamt drei Indextranchen anfallen. Zusätzlich zu einer Tranche im ersten Quartal und jener, die von Juni dieses Jahres auf April 2023 verschoben wurde, könnte eine weitere Tranche Ende 2023 zum Tragen kommen. Davon gehen zumindest zwei von drei berechneten Szenarien aus.

Für das laufende Jahr geht das Statistikamt nämlich nun von einer Inflationsrate von 6,4 Prozent aus. Das sind leicht bessere Prognosen als bei den Berechnungen Anfang September (6,6 Prozent), jedoch wieder schlechtere Aussichten als bei den Prognosen im Rahmen der anschließenden Tripartite-Verhandlungen: Bei diesen war von 6,2 Prozent Inflation in diesem Jahr und 2,8 Prozent 2023 die Rede. Nun geht die Statistikbehörde von 3,4 Prozent Inflation im kommenden Jahr aus.

Die Beschlüsse der Tripartite konnten den Inflationstrend etwas abbremsen, wenn auch nicht so stark wie erhofft. Die Statistiker führen das auf einen Anstieg der Lebensmittelpreise, die weiterhin hohen Energiepreise sowie eine anhaltende Abwertung des Euro gegenüber dem Dollar zurück. Infolgedessen lag die Inflation im Oktober denn auch bei 6,9 Prozent.

Für das kommende Jahr hat die Statistikbehörde nun drei Szenarien berechnet. Das wahrscheinlichste, zentrale Szenario mit einer Inflationsrate von 3,4 Prozent sieht vor, dass eine nächste Indextranche im ersten Trimester 2023 ausbezahlt wird, gefolgt von der Tranche, die vom Juni dieses Jahres auf April 2023 verschoben wurde. Darüber hinaus prognostiziert dieses Szenario aber auch eine zusätzliche Indextranche im vierten Trimester 2023.

Das sogenannte hohe Szenario mit einer Inflationsrate von 4,1 Prozent sagt ebenfalls eine Indextranche zum Jahresanfang, die verschobene Tranche im April und eine weitere Indextranche in der Folge voraus. Jedoch würde sich die zusätzliche Tranche diesen Berechnungen zufolge bereits im dritten Trimester aufdrängen. Lediglich im niedrigen Szenario mit einer prognostizierten Inflationsrate von 2,6 Prozent würde 2023 keine dritte Indextranche anfallen.

Davon ist zum jetzigen Zeitpunkt aber eher nicht auszugehen. Somit wäre die Regierung gefordert, sollte tatsächlich 2023 eine weitere Indextranche anfallen. Im Tripartite-Übereinkommen hatte sie nämlich der Arbeitgeberseite versprochen, die Kosten einer solchen zusätzlichen Tranche zu übernehmen. Diese würden sich auf rund 800 Millionen Euro beziffern. (GS)


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