Mit Berufung auf eine Studie erklärt das Gesundheitsministerium, der AstraZeneca-Impfstoff zeige keine Wirksamkeit gegen die südafrikanische Mutante. Die Schlussfolgerung greift allerdings zu kurz. Denn die Beweislage zur mangelhaften Wirksamkeit des Impfstoffes bleibt dünn.
Die Antwort des Ministeriums auf eine parlamentarische Anfrage von Marc Spautz (CSV) ist eindeutig: „Nach dem Verabreichen der zweiten Dose von AstraZeneca konnte keine Wirksamkeit gegen die B.1.351 Variante nachgewiesen werden.“ Das Gesundheitsministerium verweist in der Antwort auf eine Studie von Forschern aus Südafrika, die Mitte März veröffentlicht wurde.
Die Wissenschaftler untersuchten, ob die Wahrscheinlichkeit, sich nach einer Impfung mit AstraZeneca mit der südafrikanischen Mutante zu infizieren, geringer ist als bei einer Kontrollgruppe, die nur ein Placebo erhielt. Das Ergebnis fiel ernüchternd aus. In der Placebogruppe haben sich 3,2 Prozent infiziert, während es bei den Geimpften 2,5 Prozent waren. Die Daten sprechen demnach dafür, dass es zu einem sogenannten „Immun-Escape“ gegen diese Impfung kommt. Sprich: Der Schutz gegen die südafrikanische Mutante durch eine Impfung mit AstraZeneca ist gering.
Keine Daten zu Krankenhausaufenthalt
„Anhand dieser Studie hier kann man nichts zu schweren Verläufen sagen“, sagte dagegen der Virologe Christian Drosten im NDR-Podcast. Weder in der Placebo- noch in der Impfgruppe mussten Studienteilnehmer durch die Infektion im Krankenhaus behandelt werden. Dabei ist dies, die Vermeidung eines schweren Covid-19-Verlaufs das Hauptanliegen einer Person, die sich impfen lässt.
Tatsächlich gibt es durchaus Hinweise, dass auch der AstraZeneca-Impfstoff gegen schwere Verläufe schützen kann. Die Schlussfolgerungen der Wissenschaftler in der südafrikanischen Studie beziehen sich in erster Linie auf den Neutralisationseffekt des Impfstoffes …
Bereits Mitglied? Jetzt einloggen!