Journalismus soll nicht nur Aufmerksamkeit erregen, sondern im besten Fall mehr bewirken. In aller Bescheidenheit können wir sagen: Das ist uns im vergangenen Jahr mehrmals gelungen. Wir präsentieren den Rückblick auf die besten Stories, die im Dezember auf Reporter.lu erschienen sind.
Seit März beschäftigen uns die Zahlen und Statistiken der Pandemie. Besonders in der andauernden zweiten Welle geraten dabei immer mehr die Todesfälle in den Fokus. Doch hinter den reinen Zahlen verbergen sich einzelne Gesichter, Schicksale und Lebensgeschichten.
Unsere Reporter Pit Scholtes und Janina Strötgen haben die steigenden Opfer dieser Pandemie zum Anlass genommen, um hinter die Statistiken zu blicken. Sie haben sich mit Angehörigen von jenen Verstorbenen unterhalten, die durch die Pandemie aus dem Leben gerissen wurden. Ihre Nachrufe zeichnen auf einfühlsame Art und Weise vier Lebensläufe auf, die mit der Pandemie abrupt endeten.
„Vier von 434“: Allein am Titel lässt sich dabei ablesen, dass der Beitrag einige Tage vor Weihnachten veröffentlicht wurde. Mittlerweile (Stand: 29. Dezember 2020) hat Luxemburg 495 Todesopfer der Coronavirus-Pandemie zu beklagen.
Wellenritt statt Wellenbrecher
Die Gründe für den Anstieg der Todesopfer sind vielfältig. Doch politisch geriet die Regierung schon seit November zunehmend in die Kritik, weil sie mit neuen Restriktionen zur Eindämmung der Pandemie zögerte. Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Staaten beschloss Luxemburg keinen sogenannten „Wellenbrecher“-Lockdown, sondern ließ sich mit dieser Entscheidung mehrere Wochen Zeit.
Was ist überhaupt ein „Wellenbrecher“ und wie hat sich das Präventionskonzept in anderen Ländern bewährt? Diesen Fragen ging unser Reporter Pol Reuter in seinem Hintergrundbericht „Wellenritt statt Wellenbrecher“ nach.
Management und Verantwortung
Der Eindruck einer zaudernden Regierung sollte allerdings noch eine Weile anhalten. Dazu gehört auch die Frage, wer letztlich die Verantwortung trägt, wenn das Krisenmanagement nicht mehr über alle Zweifel erhaben ist.
In seiner Analyse „Krisenmanager-Dämmerung“ geht REPORTER-Chefredakteur Christoph Bumb auf diese Frage ein. Politische Versäumnisse, Kommunikationsprobleme und nachlassende Rechtfertigungen der eigenen Politik führten demnach zum Fazit: „Die Krisenmanager managen zwar noch, aber sie erklären ihre Entscheidungen nicht mehr – zumindest nicht in einer Form, die zur Nachvollziehbarkeit ihres Handelns beiträgt.“
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