In der zweiten Wahlkampfwoche kam es zur inhaltlichen Debatte. Vor allem in der Steuerpolitik wurden die Differenzen klarer. Nur ist unklar, in welchen Koalitionen die Umsetzung gelingen würde, weil vieles ausgeschlossen wird. Unser wöchentlicher Überblick zum Wahlkampf.

Es war eine vergiftete Frage: In welcher Koalition sie denn das Steuerkonzept der LSAP umsetzen wolle, fragte CSV-Spitzenkandidat Luc Frieden seine Kontrahentin Paulette Lenert. Denn innerhalb der Dreierkoalition habe es keinen Konsens gegeben, betonte er in der Diskussionsrunde der Handelskammer am Donnerstag.

Es geht um Spitzensteuersätze, die Abschaffung der Steuerklassen, aber auch um die Vermögenssteuer, die die LSAP „analysieren“ und Déi Gréng „einführen“ möchten.

Warum das wichtig ist

Die Steuerdebatte dominiert den Wahlkampf. Einerseits, weil die Diskussion vergangenes Jahr Brüche innerhalb von Blau-Rot-Grün zeigte. Andererseits, weil die CSV mit Luc Frieden aggressiv Wahlkampf führt mit der Parole „méi an d’Täsch“.

Luc Frieden verriet diese Woche erstmals die Kosten seines Versprechens einer Entlastung für alle: „Sicher weniger als eine Milliarde“ koste die Erhöhung des Einstiegssteuersatzes von knapp 11.000 auf 15.000 Euro, sagte er im Interview mit „Radio 100,7“. Die anderen Parteien hatten die CSV immer wieder kritisiert, ihr Versprechen sei unbezahlbar …