Das neue Jahr soll mit den gleichen Maßnahmen starten, wie das letzte endete. Mit Ausnahme der oberen Stufen der Sekundarschule soll ab Montag für alle Schüler erneut Präsenzunterricht die Regel sein. Das Bildungsministerium hat nur wenige Anpassungen am Konzept vorgenommen.
„Jeder Tag, an dem Schule stattfinden kann, ist ein guter Tag“, erklärte Djuna Bernard (Déi Gréng) nach der Sitzung des Bildungsausschusses am Mittwoch. Die stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses begrüßt, dass das Ministerium weitere Schutzmaßnahmen beschlossen hat, die den Präsenzunterricht ermöglichen können. Vor den Weihnachtsferien hinkte das Ministerium beim Testen und bei der Kontaktverfolgung der Schüler und Lehrer teilweise hinterher. Dies soll sich nun ändern. Seit Jahresbeginn stellt das Ministerium 19 mobile Teams für das Testen der Kontaktpersonen bereit.
Außerdem werden laut Ministerium demnächst die ersten CO2-Ampeln geliefert. Dabei handelt es sich um spezielle Geräte, die den Zeitpunkt zum Lüften der Klassenzimmer präzise angeben sollen. Bildungsminister Claude Meisch (DP) will diese als zusätzlichen Schutz in den Schulen bereitstellen. Grundsätzlich gilt jedoch, dass Lehrer vor und nach jeder Unterrichtsstunde stoßlüften sollen. In erster Linie will das Ministerium größere Räume mit den Ampeln ausstatten, bis Ende des Monats sollen alle weiteren Klassenzimmer folgen.
Außerschulische Aktivitäten finden wieder statt
Die neuen Lockerungen bieten auch für Jugendvereine einen Lichtblick. Versammlungen von Pfadfindern oder Trainingseinheiten von Sportvereinen dürfen unter Auflagen wieder stattfinden. Dabei gelten die gleichen Regeln wie im Sport. Demnach ist die Teilnehmerzahl auf zehn begrenzt und zwischen den Kindern muss eine Distanz von zwei Metern eingehalten werden.
„Für uns ist die non-formale Bildung ein großes Anliegen“, sagt Djuna Bernard im Gespräch mit Reporter.lu. Sie begrüßt die nun geltenden Maßnahmen, erkennt allerdings an, dass die Begrenzung auf eine Maximalzahl viele Vereine vor große organisatorische Hürden stellen wird. Es sei wichtig, dass nun überhaupt die Möglichkeit besteht, außerschulische Aktivitäten wieder aufzunehmen, so die Abgeordnete von Déi Gréng.
Schlichtung für Bildungspersonal in Sicht
Zusätzlich tauschten die Abgeordneten sich mit dem Ministerium über die Arbeitsbedingungen des psycho-sozialen und edukativen Schulpersonals aus. Die Gewerkschaften kritisierten die Entscheidung des Ministeriums, die Arbeitsstunden auf 44 Stunden pro Woche zu erhöhen. Diese Maßnahme sollte es erlauben, die Anzahl der Urlaubstage des Personals an die Schulferien anzupassen. Die Gewerkschaften sehen den Schritt jedoch als unvereinbar mit dem geltenden Arbeitsrecht und fordern eine Rückkehr zur 40-Stunden-Woche. Der Konflikt spitzte sich zu, weil die Gewerkschaften dem Ministerium mangelnde Gesprächsbereitschaft vorgeworfen hatten.
In der nächsten Woche will das Ministerium sich nun mit den Gewerkschaften zusammensetzen. Im Raum steht die Möglichkeit, die Arbeitsstundenerhöhung nur für das Schulpersonal vorzusehen. Die Angestellten in den Kompetenzzentren sollten hingegen die Möglichkeit haben, zwischen beiden Systemen zu wählen. Ihnen steht es frei, eine persönliche Betreuung der Schüler mit besonderen Bedürfnissen auch während den Schulferien anzubieten.