Korruption, unlautere Einflussnahme und Vorteilsannahme im Amt: Die Vorwürfe, die seit Anfang des Jahres gegen den Wiltzer Bürgermeister Fränk Arndt (LSAP) im Raum stehen, wiegen schwer. Und sie dürften auch nicht so schnell aus der Welt geschafft sein. Die Ermittlungen laufen, ist auf Nachfrage bei der Justiz zu erfahren. Wann sie abgeschlossen werden, sei derzeit nicht abzusehen.
Reporter.lu berichtete im März exklusiv über die Hintergründe der Affäre, in der es um Immobiliengeschäfte des Wiltzer Bürgermeisters und dessen enge Beziehung zu örtlichen Unternehmen geht. Dabei spielt auch eine vom Gemeinderat abgesegnete Immobilientransaktion eine Rolle. Diesbezüglich gibt es Zweifel, ob Fränk Arndt den anderen Ratsmitgliedern seine persönliche Beteiligung an dem Projekt vor der Abstimmung offengelegt hatte.
Parallel läuft aber auch zweites Ermittlungsverfahren in Bezug auf den Wiltzer Bürgermeister. Dieses betrifft ein Ferienchalet, an dem mutmaßlich illegale Umbauarbeiten durchgeführt worden sein sollen. Reporter.lu thematisierte diesen Fall Ende Februar im Zusammenhang mit einem anderen Ferienhaus, dessen Miteigentümer der heutige Minister Claude Haagen (LSAP) ist.
In beiden Verfahren gegen Fränk Arndt werde weiterhin umfangreich ermittelt, ist aus Kreisen der Justiz zu vernehmen. Auf Nachfrage bestätigt die Pressestelle, dass die Ermittlungen laufen und nicht abzuschätzen sei, wann sie abgeschlossen werden können. Die Untersuchung war im März 2021 wegen einer mutmaßlich illegalen Bauschuttdeponie eröffnet worden, so die Staatsanwaltschaft Diekirch damals. In der Folge waren die Ermittlungen ausgeweitet worden – und im Februar dieses Jahres hatte die Behörde dann die offiziellen Beschuldigungen gegen Fränk Arndt, zwei Unternehmen, deren Geschäftsführer und weitere Personen mitgeteilt.
Demnach werden die Vorwürfe die Wiltzer LSAP sowie auch die Partei an sich ins Superwahljahr 2023 begleiten. Bisher hatten sich gegenüber Reporter.lu die Parteileitung und die örtlichen Sozialisten, aber auch Politiker anderer Parteien, mit Verweis auf die laufende Untersuchung sehr bedeckt gehalten. Die Gemeinde Wiltz ihrerseits hatte via Antwortrecht auf die Berichterstattung reagiert.
Fränk Arndt selbst hat sich bisher öffentlich noch gar nicht geäußert. Zu einem gewissen Teil hat er sich aber bereits selbst aus der politischen Schusslinie genommen, indem er bereits angekündigt hat, nicht bei den Kommunalwahlen im Juni 2023 zu kandidieren. Im Visier der Justiz bleibt er jedoch weiterhin. (GS)


