Neben Maßnahmen zur Unterstützung der Haushalte und der Unternehmen wurde in den Tripartite-Verhandlungen auch eine Erhöhung der Beihilfen für Studierende beschlossen. Reporter.lu hatte bereits vergangene Woche über diese Neuerung berichtet. Am Montag gab das Hochschulministerium weitere Details bekannt.
Belief sich das Budget für die Beihilfen im akademischen Jahr 2020/2021 noch auf rund 142 Millionen Euro, wird es nun um zehn Millionen Euro aufgestockt. Damit soll die Basisbeihilfe für Studenten laut Hochschulministerium in Zukunft um 40 Euro pro Semester erhöht werden, die Mobilitätsbeihilfe um 70 Euro und die Sozialbeihilfe um zwischen 50 und 115 Euro.
Rechnet man noch die Indextranche von Oktober 2021 sowie jene nun im April hinzu, stehen so künftig pro Semester 1.142 Euro Basisbeihilfe (zuvor: 1.050 Euro), 1.420 Mobilitätsbeihilfe (zuvor: 1.286 Euro) sowie zwischen 352 und 2.210 Euro Sozialbeihilfe (zuvor: 288 bis 1.995 Euro) zur Verfügung. Die Familienbeihilfe steigt derweil von 262 auf 274 Euro. Diese Anpassung um zwölf Euro ist allein den beiden Indextranchen geschuldet.
Auch unter den Studenten bestehe aufgrund der hohen Inflation und der gestiegenen Energiekosten „eine Not“, wird Hochschulminister Claude Meisch (DP) bei „Radio 100,7“ zitiert. Er sprach von einer „substanziellen strukturellen Verbesserung“ um sieben beziehungsweise zwölf Prozent, die beiden rezenten Indextranchen eingeschlossen. Im vergangenen Studienjahr bezogen rund 33.600 Studierende finanzielle Beihilfen vom Staat.
Die Neuregelung der Studienbeihilfen soll für das akademische Jahr 2022/2023 gelten, kommenden August in Kraft treten und dann auch dauerhaft so bleiben. Zuerst muss aber der entsprechende Gesetzestext im Parlament verabschiedet werden. Das soll dem Hochschulministerium zufolge zeitnah geschehen.
Zur Erinnerung: Am 31. März hatten die Sozialpartner nach langwierigen Tripartite-Verhandlungen Maßnahmen in Höhe von 830 Millionen Euro beschlossen, um den steigenden Energiekosten sowohl für Unternehmen wie für Privatpersonen, aber auch den Kaufkraftverlusten der Haushalte entgegenzuwirken.
Das sogenannte „Solidaritéitspak“ war letztlich von der Regierung, der Arbeitgeberseite sowie den beiden Gewerkschaften LCGB und CFGP unterzeichnet worden. Die mitgliederstärkste Gewerkschaft des Landes, der OGBL, hatte den Verhandlungstisch zuvor verlassen und sich damit ins Abseits manövriert, wie eine Analyse von Reporter.lu aufzeigte. (GS)


