Die Inflationsrate bewegt sich weiterhin auf einem historisch hohen Niveau. Die Statistikbehörde „Statec“ schreibt in ihrer neuesten Konjunkturnote von 6,4 Prozent für das laufende Jahr. Im kommenden Jahr rechnen die Statistiker mit 3,4 Prozent Inflation und weiterhin drei Indextranchen.

Im europäischen Vergleich fällt die Inflation in Luxemburg weniger hoch aus als in anderen Ländern. Für November betrug sie hierzulande nämlich 7,3 Prozent, während sie in der Eurozone bei zehn Prozent lag. In Deutschland und Belgien war sie mit 11,3 beziehungsweise 10,5 Prozent sogar noch höher. In Frankreich betrug sie derweil 7,1 Prozent.

Die neuesten Zahlen bestätigen den Trend, der sich bereits bei den Statec-Prognosen im November gezeigt hatte: Die Inflation für 2022 pendelt sich bei 6,4 Prozent ein und könnte 2023 bei 3,4 Prozent liegen. Das würde mit sich bringen, dass insgesamt drei Indextranchen ausbezahlt würden: Eine im ersten Quartal, gefolgt von jener, die vom Juni dieses Jahres auf April 2023 verschoben wurde, und dann eine weitere Tranche im dritten oder vierten Trimester 2023. Wann genau, hängt vor allem von der weiteren Entwicklung bei den Energiepreisen ab.

Die hohe Inflation ist nämlich nach wie vor auf ein Zusammenwirken mehrerer Faktoren zurückzuführen: Spannungen auf dem Energiemarkt, befeuert durch den Ukrainekrieg, sowie eine gestiegene Nachfrage nach den Einschränkungen in der Hochphase der Pandemie. Hinzu kommen Lieferengpässe in vielen Bereichen und eine generelle Aufwertung des US-Dollars.

Die hohen Energiepreise haben denn auch einen direkten Einfluss auf den Verbrauch, stellt das Statistikamt fest. So verbrauchte das Großherzogtum in den ersten neun Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Durchschnitt der vorigen fünf Jahre 19 Prozent weniger Erdgas. In der EU waren es insgesamt nur sieben Prozent weniger Verbrauch.

Hinzu kommt, dass das von der Regierung ausgegebene Gas-Einsparziel von 15 Prozent weiterhin eingehalten, ja, sogar übertroffen wird. So wurde im Monat November 33 Prozent weniger Gas verbraucht gegenüber der Referenzperiode der Jahre 2017 bis 2022, so das Energieministerium in einer Pressemitteilung. Bereits im Oktober hatten 36 Prozent, im September 26 Prozent und im August 37 Prozent eingespart werden können. (GS)