Die Max-Planck-Gesellschaft leitet formelle Ermittlungen ein. Ihr untersteht das Tochterinstitut mit Sitz in Kirchberg. Eine interne Umfrage hatte Probleme mit Mobbing und psychischer Belästigung offen gelegt. Das Forschungsministerium hält sich bedeckt.
Vergangene Woche gab es laut Informationen von REPORTER ein Treffen zwischen Vertretern der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) und dem Personal des Max-Planck-Instituts für internationales, europäisches und Verfahrensrecht (MPI). Am Montag beschloss die Leitung der MPG, formelle Ermittlungen einzuleiten. Das wurde dem Personal des MPI diese Woche in einem Brief mitgeteilt, den REPORTER einsehen konnte.
Im Zentrum der Kritik steht die Co-Direktorin des MPI, die Professorin Hélène Ruiz Fabri, wie REPORTER im Februar berichtete. Das Onlinemagazin „Buzzfeed News Deutschland“ hatte die Missstände erstmals aufgedeckt.
Diese Entscheidung, Ermittlungen einzuleiten, beruht auf Gesprächen des Direktors des Max-Planck-Instituts Hamburg, Reinhard Zimmermann, mit aktuellen und früheren Mitarbeitern des MPI. Die Leiterin der internen Revisionsabteilung der MPG wird die Ermittlungen führen. Die MPG wollte sich auf Anfrage von REPORTER nicht zu den Vorgängen äußern. Es sei eine Kommunikation zusammen mit dem Luxemburger Forschungsministerium kommende Woche geplant, so die Pressesprecherin.
Hochschul- und Forschungsminister Claude Meisch vermeidet in einer aktuellen Antwort auf eine parlamentarische Frage, auf die Mobbing-Vorwürfe einzugehen. Es habe 2019 bereits eine wissenschaftliche Evaluierung des Instituts durch einen „Fachbeirat“ gegeben, betont der Minister. Dabei sei auch „zum Teil“ um die Direktion und die Verwaltung gegangen. Für 2020 steht dem MPI ein Budget von knapp elf Millionen Euro zu. Die Mittel sollen bis 2023 auf 13,6 Millionen Euro steigen.
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