Als planmäßigen Erfolg verkaufen die Gesundheitsministerin und der Forschungsminister die erste Phase der großflächigen Tests. Doch die Zahlen zeigen, dass gefährdete Berufsgruppen sich selten testen ließen. Ein wichtiges Ziel der Strategie wurde damit verfehlt.
„Die Luxemburger haben es geschafft, die zweite Welle zu brechen“, sagte Ulf Nehrbass als Bilanz der ersten Phase des „Large Scale Testing“ (LST). Der Generaldirektor des „Luxembourg Institute of Health“ (LIH) ließ keinen Zweifel daran, dass die von ihm mitgestaltete Teststrategie dabei ein wesentlicher Faktor gewesen sein soll.
Aber die mit viel Selbstlob durchsetzte Erfolgsmeldung lässt sich nicht anhand von Fakten überprüfen. Zwei Zwischenberichte und einen Abschlussbericht zum Ablauf des LST musste das LIH der Regierung laut Vertrag vorlegen. Das LIH verweigerte die Herausgabe dieser Berichte auf Anfrage von REPORTER. Ohne Einsicht in diese Dokumente lässt sich das 30-Millionen-Euro-Projekt in seiner Umsetzung nicht wirklich beurteilen.
Doch die spärlich verfügbaren Daten lassen Zweifel aufkommen, ob der Anspruch an das Projekt erfüllt wurde. Dabei war die Theorie simpel: Das Virus Sars-Cov-2 hat die Besonderheit, dass auch Infizierte ohne Symptome andere anstecken können. Deshalb kamen die Forscher auf die Idee der Massentests, die es erlauben sollten, diese asymptomatischen Fälle aufzuspüren und Infektionsketten zu brechen. Dazu müssten pro Woche zehn Prozent der Bevölkerung getestet werden, erklärte Professor Nehrbass nochmals am Montag.
Eine geringe Beteiligung
Das Problem: Diese Schwelle von 60.000 Tests pro Woche wurde lediglich in zwei Wochen Ende Juli überschritten …
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