Die Betreibungskosten der Tram-Linie Findel-Cloche d’Or wird jährlich auf 23,4 Millionen Euro geschätzt. Die gesamte Linie wird sich dann auf 16,2 Kilometer belaufen. Doch wo fährt die Tram genau hin?
Die Tramarbeiten am Boulevard Royal
Im Dezember 2020 soll die Tram von der „Stäreplaz“ bis zum Bahnhof fahren: von der Place de l’Etoile über die Avenue Emile Reuter, entlang dem hauptstädtischen Park, vorbei an der Villa Vauban und der Charly’s Gare. Dann biegt die Tram in den Boulevard Royal, fährt über den Pont Adolphe, entlang der Avenue de la Liberté und verbindet so die Innenstadt mit dem Hauptbahnhof.


Von Kirchberg zum Findel
Vom „Centre de remisage et de maintenance“ der Tram in Kirchberg bis zum Findel sind es vier Kilometer. Dieser Ausbau der Tram, führt am Turbo-Kreisel Serra vorbei, entlang des Autobahnzubringers der A1. Die Tram fährt dann über eine neue Brücke, die über der A1 ca 150 Meter vor dem Autobahnkreuz mit der Route du Nord errichtet wird. Die geplante Autobahn-Trasse führt an diesem Autobahnkreuz vorbei und führt anschließend bis zum Autobahnkreuz Héienhaff parallel an der A1 vorbei. Anschließend soll die Tram unter der N1 fahren – eine Haltestelle wird auf der Höhe des zukünftigen Park & Ride Héienhaff errichtet. Am Findel fährt die Tram über das neue Boulevard, das dort errichtet wird. Am Flughafen befindet sich die Tram-Station auf der Höhe der „Entrée principale Est“. Mit einer Geschwindigkeit von 70 Stundenkilometern, soll die Tram Kirchberg und den Findel innerhalb von sieben Minuten erreichen. 2021 soll es soweit sein. Für diesen Ausbau der Tram-Trasse sieht das Ministerium die Abholzung einer Zone von rund 3,5 Hektar vor – hauptsächlich aufgrund der neuen Brücke. Die Erweiterung bis zum Findel soll maximal 99,1 Millionen Euro kosten. Die jährlichen Instandssetzungskosten dieser Trasse werden auf fünf Millionen Euro geschätzt.
In einer späteren Phase soll die Tram auch an die „Kalchesbréck“ angebunden werden.
Nach Bonneweg
Ab September 2021 soll die Tram bis nach Bonneweg fahren. Zu diesem Zweck wird auch der Pont Buchler, der das Bahnhofsviertel an Bonneweg anbindet, seit mehreren Monaten renoviert und verbreitet. Anschließend führt die Trasse über die neu zu errichtende Nationalstraße N3, die vom Pont Buchler über die Route de Thionville führt und dann nach rechts in den Rangwee und zur Rue des Scillas abbiegt.
Bis zur Cloche d’Or
Um die Cloche d’Or anzubinden, führt die Tram-Trasse über die Gewerbezone in der Rue des Scillas, deren Geschäfte voraussichtlich bis Mitte 2020 schließen werden. Auf dieser Straße soll ein richtiges Boulevard entstehen – die Straße wird auf 34 Meter verbreitet. Ab 2022 soll die Tram dann über Bonneweg und die Zugstation Howald zur Cloche d’Or fahren. Endstation soll das neue Fußballstadion werden, neben dem ebenfalls ein neues Park & Ride errichtet wird. Das Budget für den Ausbau zwischen dem Hauptbahnhof und Cloche d’Or wurde auf 114,9 Millionen Euro festgelegt. Die jährlichen Betreibungskosten dieses Routen-Abschnittes werden auf 7,6 Millionen Euro geschätzt.
Späterer Ausbau in Kirchberg
Ein weiterer Ausbau der Tram-Trasse ist in Kirchberg geplant: Hier sollen neue Urbanisierungszonen im Norden des Plateau de Kirchberg abgedeckt werden, darunter die Zonen „Op der Schleed“ und „Laangfur“ entlang des Boulevard Konrad Adenauer. Dabei handelt es sich um jene Straße, die parallel zur aktuellen Tram-Trasse am Boulevard John F. Kennedy und entlang der Europa-Schule verläuft.
Bis nach Cessingen, Bartringen und Mamer
Die Tram soll ebenfalls nach Leudelingen und Mamer fahren. Um letztere Ortschaft anzubinden, soll die Tram von der „Place de l’Etoile“ in der Hauptstadt über die Route d’Arlon bis zum Tossenberg fahren.
Die Tram soll ebenfalls über den zukünftigen Boulevard de Merl fahren und so den hauptstädtischen Ortsteil Cessingen anbinden. Eine neue Kreuzung ist zwischen der Route d’Arlon und dem zukünftigen Boulevard de Merl in Bartringen vorgesehen. Dies wurde bereits in dem sektoriellen Plan für den Transport festgehalten.
Eine Schnelltram bis nach Belval
Vom Boulevard de Cessange aus soll dann eine schnelle Tram auch bis nach Belvaux, Esch und Belval fahren. Vor 2035 ist allerdings nicht damit zu rechnen. Die Strecke wird in den sektoriellen Plänen nicht im Detail aufgelistet und die Finanzierung wurde auch noch nicht vom Parlament abgesegnet. Laut dem „Luxemburger Wort“ soll die Tram wischen der Cloche d’Or und Foetz längs der A4 fahren – in Foetz soll ein Park & Ride errichtet werden. Der genaue Streckenverlauf von Foetz nach Esch soll noch geprüft werden. Fest steht aber bereits, dass die Strecke durch das ehemalige Stahlwerkgelände Esch/Schifflingen verlaufen soll. In Esch soll sie über den Boulevard Grande-Duchesse Charlotte führen, so Frank Vansteenkiste, Präsident von Luxtram, im Frühjahr 2019. Allerdings gilt es noch zu prüfen, wie die Tram am Kreisverkehr Raemerich verkehren soll, wo eine Umsteigeplattform geplant ist.
In Belval fährt die Tram entlang des Square Mile bis zum Lycée Bel-Val. Die Endstation der Schnelltram könnte in Beles errichtet werden.
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