Die Regierung reagiert mit strengeren Corona-Maßnahmen auf die Ausbreitung der Omikron-Variante. Das entsprechende Gesetz soll am Freitag im Parlament verabschiedet werden und am Samstag in Kraft treten. Dies kündigten Premier Xavier Bettel (DP) und Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) bei einem Pressebriefing am Mittwoch an.

Im Horeca-Bereich wird die Sperrstunde auf 23 Uhr festgelegt, was zur Folge hat, dass Diskotheken geschlossen bleiben. Zusätzlich wird die „2G“-Regel in der gesamten Gastronomie strenger ausgelegt. Als 2G-konform gelten demnach nur noch Geimpfte mit Auffrischungsimpfungen. Wer zweimal geimpft, aber nicht geboostert ist, für den greift „2G+“ und er hat die Möglichkeit, vor Ort einen Schnelltest durchzuführen. Die Regierung hat gerade erst 7,5 Millionen zusätzliche Schnelltests gekauft.

Das gleiche System funktioniert bei öffentlichen Veranstaltungen: Bei mehr als zehn Personen gilt das bisher übliche 2G, bei mehr als 20 Menschen 2G+, es sei denn, die Betreffenden sind geboostert. Der Zusatztest fällt weg, wenn zwei Meter Abstand zwischen den Gästen garantiert sind und Maskenpflicht herrscht.

Bei Events mit mehr als 200 Besuchern muss ein sanitäres Konzept mit der Gesundheitsbehörde ausgearbeitet werden – solche Großveranstaltungen sollen aber die Ausnahme bleiben. Das hat zur Folge, dass die traditionellen Studentenfeiern zum Jahresende abgesagt werden müssen.

Im Privatbereich sind Zusammenkünfte von bis zu zehn Personen weiterhin ohne Einschränkungen möglich, ab mehr als zehn gilt das „3G“-System und die Treffen müssen bei der „Santé“ angemeldet werden. Des Weiteren wird in den Schulen nach den Weihnachtsferien wieder eine allgemeine Maskenpflicht eingeführt. Kinderimpfungen werden nun auch für alle Kinder zwischen fünf und elf Jahren möglich sein. Dies in drei Zentren in Limpertsberg, Belval und Ettelbrück – nicht aber in Pop-up-Impfzentren, wie die Regierung am Mittwochabend mitteilte.

Auf Nachfrage zu einer allgemeinen oder zumindest sektoriellen Impfpflicht erklärte Xavier Bettel beim Briefing, dass die Regierung diesbezüglich Mitte Januar eine Entscheidung treffen wolle. In Bezug auf die „Testwoche“ zeigte sich Gesundheitsministerin Paulette Lenert auf Nachfrage zufrieden. Man habe durch die gemeldeten Schnelltests dreimal mehr Corona-Fälle als üblich ausfindig machen können.

Daneben lancierten die Minister einen weiteren Appell, sich impfen und auch boostern zu lassen. Mit Booster-Impfung habe man den jetzigen Erkenntnissen zufolge einen Impfschutz von rund 70 Prozent gegen die Omikron-Variante, ohne Booster liege dieser bei etwa 50 Prozent, so Paulette Lenert. Bis dato wurden hierzulande fünf Omikron-Fälle festgestellt. (GS)