Im Großherzogtum wurde im Jahr 2021 das Äquivalent von rund acht Millionen Tonnen Kohlendioxid ausgestoßen. Das sind 5,5 Prozent mehr als im Pandemiejahr 2020, aber 12,7 Prozent weniger als 2019. Das geht aus den definitiven Zahlen des Umweltministeriums für 2021 hervor, die die vorläufige Bilanz aus dem vergangenen Sommer bestätigen: Das Emissionsziel wurde erreicht. Im Vergleich mit dem Referenzjahr 2005 wurden 2021 ganze 20,2 Prozent weniger Treibhausgase emittiert.

Mit dem Äquivalent von insgesamt 8.073.234 Tonnen CO2 lagen die 2021 ausgestoßenen Emissionen 1,3 Prozent (Äquivalent von 107.000 Tonnen CO2) unter dem für das Jahr festgelegten allgemeinen Grenzwert. Dabei gab es aber zwischen den einzelnen Sektoren große Unterschiede, die sich im Gesamtergebnis wieder aufheben. Der „Mouvement écologique“ bezeichnete die Bilanz des Umweltministeriums denn auch als „Schönfärberei“. Der Trend in bestimmten Sektoren gehe in die „absolut falsche Richtung“, so die Umweltorganisation in einer Pressemitteilung.

In der Tat konnten die Emissionsziele nur in den Bereichen „Transport“ sowie „Land- und Forstwirtschaft“ eingehalten werden. Der Transportsektor ist dabei nach wie vor der emissionsstärkste. 2021 machte er mit 4,919 Millionen Tonnen CO2 60,9 Prozent aller Emissionen aus. Das sind 6,5 Prozent mehr als 2020, jedoch 20,3 Prozent weniger als 2019 und 6,8 Prozent weniger als der festgelegte Grenzwert für 2021. Der Bereich der Land- und Forstwirtschaft seinerseits machte mit einem Äquivalent von 720.000 Tonnen CO2 8,9 Prozent aller Emissionen im Jahr 2021 aus. Der Wert fiel 0,8 Prozent geringer aus als 2020 und liegt auch 5,3 Prozent unter der für 2021 festgelegten Marke.

In den anderen drei Sektoren „Energie- und Fertigungsindustrie sowie Baugewerbe“, „Wohn- und Dienstleistungsgebäude“ und „Abfall- und Abwasserbehandlung“ wurden die Grenzwerte für 2021 hingegen überschritten. Der Bereich der Gebäude war dabei mit 1,647 Millionen Tonnen CO2 und damit 20,4 Prozent aller Emissionen der zweitemissionsstärkste nach dem Transport. Bei den Gebäuden wurde sowohl gegenüber 2020 (plus 3,8 Prozent) als auch 2019 (plus 2,4 Prozent) eine Zunahme von Emissionen verzeichnet. Die Werte für 2021 liegen denn auch zehn Prozent über dem Grenzwert für das Jahr.

Der Sektor von Industrie und Baugewerbe seinerseits war 2021 mit 595.000 Tonnen für 7,4 Prozent aller Emissionen verantwortlich. Das waren 12,5 Prozent mehr als 2020, neun Prozent mehr als 2019 und ganze 30,8 Prozent mehr als der Grenzwert für 2021. Der Bereich der Abfall- und Abwasserbehandlung stand 2021 mit CO2- Ausstößen in Höhe von 192.000 Tonnen für 2,4 Prozent aller Emissionen. Das waren 0,9 Prozent weniger als 2020 und 6,7 Prozent weniger als 2019, aber 1,6 Prozent mehr als das festgelegte Ziel.(GS)


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