Die Grenzgänger tragen wesentlich zum Reichtum Luxemburgs bei, betont der Wirtschafts- und Sozialrat in einem neuen Bericht. Doch die Vertreter von Arbeitnehmern und Arbeitergebern warnen vor langfristigen Entwicklungen, die der Wirtschaft schaden könnten.

Jede Woche beginnen 133 zusätzliche Grenzgänger einen Job in Luxemburg. Das ist die durchschnittliche Zahl der vergangenen fünf Jahre, die der Wirtschafts- und Sozialrat beispielhaft in seinem neuen Bericht nennt. Die Entwicklung war rasant: Heute arbeiten hierzulande 200.000 Grenzgänger (43 Prozent aller Beschäftigten), 1980 waren es gerade einmal 7.000 (4,4 Prozent).

Die Politik habe zu spät auf das rasch steigende Phänomen reagiert, so die Kritik. Staus, überfüllte Züge, lange Anfahrten: Die Mobilität ist das Hauptproblem der Grenzgänger, heißt es im Bericht. Die Verkehrsinfrastrukturen seien unzureichend und würden nicht genügend an die rasante demografische Entwicklung angepasst.

2017 benötigten die Grenzgänger im Schnitt knapp 50 Minuten für die Fahrt zum Arbeitsplatz. Die in Luxemburg wohnenden Beschäftigten brauchen dagegen nur 34 Minuten, bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 22 Kilometern pro Stunde. 86 Prozent der aus Frankreich, Belgien und Deutschland kommenden Beschäftigten nehmen das Auto zum Pendeln …