Wenn am Sonntag Wahlen wären, dann würde die LSAP auf 13 Sitze im Parlament kommen. Das besagt zumindest die neueste „Sonndesfro“-Umfrage. Damit würden die Sozialisten die DP überholen, die bei ihren zwölf Mandaten verbleiben würde. Einen weiteren Sitz einbüßen würde hingegen die CSV, die demnach nur noch 15 Mandate für sich verbuchen könnte.
Dabei würden sich die Christlich-Sozialen gegenüber der „Sonndesfro“ im Juni sogar verbessern, allerdings nur um 0,3 Prozent auf insgesamt 23,3 Prozent, was sie nicht vor einem weiteren Sitzverlust bewahrt. Im Vergleich zum Wahlergebnis von 2018 würde die CSV gar sechs Mandate (minus 5,6 Prozent) verlieren, was einem historischen Absturz gleichkommen würde. Dies wäre sogar außerhalb der Fehlermarge, die zwischen 0,4 und 1,8 Prozent liegt.
Gewinner der neuen „Sonndesfro“, für die das Meinungsforschungsinstitut „Ilres“ im Auftrag von „RTL“ und „Luxemburger Wort“ im November 1.839 Personen befragte, sind die LSAP und die Piraten. Die LSAP kann im Vergleich zur Umfrage im Juni 2,7 Prozent zulegen (plus ein Sitz) und käme nun auf 20,7 Prozent der Wählerstimmen. Ihre dann wieder 13 Mandate im Parlament würden dem Wahlresultat von 2013 entsprechen und damit drei Sitzen mehr als noch 2018.
Die DP kann ebenfalls leichte Zugewinne (plus 0,3 Prozent) verzeichnen und käme nun auf 18,4 Prozent der Wählerstimmen und weiterhin zwölf Mandate. Weitere Verluste muss derweil die dritte Regierungspartei hinnehmen. Déi Gréng kämen nur noch auf 12,1 Prozent der Wählerstimmen (minus 1,6 Prozent im Vergleich zum Juni) und würden damit weiterhin einen Sitz gegenüber ihrem Resultat von 2018 (minus drei Prozent) einbüßen, nach dem sie neun Abgeordnete stellen konnten.
Die Piraten ihrerseits legen im Vergleich zum Juni nur 0,1 Prozent zu, kommen damit aber auf 9,6 Prozent Wählerzuspruch, was ihnen sechs Sitze im Parlament ermöglichen würde – gegenüber aktuell zwei. Damit wären die Piraten viertstärkste Partei in der Abgeordnetenkammer, vor der ADR, die nach einem Hoch bei der Umfrage im November 2021 (plus zwei Sitze) nun wieder auf vier Mandate kommen würde, bei 7,7 Prozent der Wählerstimmen.
Auch Déi Lénk würden bei ihren zwei Sitzen bleiben, sie verzeichnen einen ganz leichten Zugewinn von 0,2 Prozent im Vergleich zur Juni-Umfrage. Verluste hinnehmen muss derweil die noch recht junge Partei Fokus von Ex-CSV-Präsident Frank Engel. Im Juni hatte sie noch 2,9 Prozent Wählerzuspruch für sich beanspruchen können, nun sind es 1,4 Prozent weniger. Nämlich 1,5 Prozent, womit sie ein weiteres Stück entfernt von einem Parlamentssitz wäre.
Die neue „Sonndesfro“ verdeutlicht nochmals, dass Zweierkoalitionen künftig wohl nicht mehr möglich sind. Eine Fortsetzung des derzeitigen Dreierbündnisses hingegen schon – mit dann 33 Sitzen und einer LSAP, die den Posten des Premierministers oder der Premierministerin für sich einfordern könnte. (GS)