In den ersten drei Monaten des Jahres sind in Luxemburg weniger Menschen gestorben als in den beiden Vorjahren. Der Einfluss des neuen Coronavirus auf die Sterberate-Statistik zeigt sich bereits deutlich, lässt sich aber erst in den kommenden Monaten genauer beziffern.

15,3 Prozent mehr Menschen sind in der zweiten Hälfte des März gestorben als im Durchschnitt der beiden Vorjahre. Dennoch sind die ersten Monate 2020 durch eine vergleichsweise geringe Sterblichkeitsrate gekennzeichnet. Das geht aus einer neuen Publikation des Statec hervor. Die Statistiker haben die Sterbezahlen von 2019 und 2018 mit denen des ersten Trimesters in diesem Jahr verglichen.

Covid-19- Effekt macht sich bemerkbar

Vor allem in den beiden letzten Märzwochen erkennen die Statistiker einen klaren Trend der Zunahme der Todesfälle. Ohne die Covid-19-Verstorbenen wären die Zahlen über das ganze Trimester mit den beiden Vorjahren vergleichbar gewesen. „Die Zunahme in der zweiten Hälfte des März ist deshalb auf das neue Coronavirus zurückzuführen und nicht auf andere Todesursachen“, schreiben die Forscher vom Statec.

Der Einfluss des Virus wird auch aus den Zahlen über das Alter der Verstorbenen sichtbar. Im März sind mehr über 85-Jährige gestorben als im gleichen Monat der beiden Vorjahre. Während die Sterblichkeit bei den Männern in dieser Alterskategorie steigt, ist sie bei den Frauen rückläufig. Die Zahlen decken sich mit den Statistiken des Gesundheitsministeriums, laut denen vor allem ältere Männer an der Coronavirus-Krankheit Covid-19 sterben.

Grippesaison verschonte Luxemburg

Zudem gehen die Forscher davon aus, dass die nachgewiesene Übersterblichkeit im April andauerte. Da die Todeszahlen für den letzten Monat noch überprüft werden müssen, will das Statec sich erst nach der Publikation dieser Statistik auf einen Wert festlegen. Sollte der aktuelle Trend sich bestätigen, könnte die Gesamtzahl der Toten für das Jahr 2020 trotzdem unter dem Wert von 2018 bleiben.

Laut den Statistikern sei die vergleichsweise geringe Gesamtzahl der Toten in 2020 vor allem auf warme Wintermonate und eine milde Grippesaison zurückzuführen. Im gleichen Zeitraum waren 2018 etwa zwölf Prozent mehr Menschen gestorben – ein Jahr, in dem die Grippe das Land stärker traf. Im letzten Jahr waren es fast drei Prozent mehr.

Außerdem ist die beobachtete erhöhte Sterberate im Vergleich zu anderen EU-Staaten gering. In den vom Virus stark betroffenen Ländern wie Italien, Spanien oder Großbritannien sind die Sterberaten in den letzten Wochen zum Teil mehr als zehn Mal höher. Indes sind sie in Ländern wie Österreich, Dänemark und Malta konstant geblieben oder gar gefallen.