Der Bildungsminister zieht Konsequenzen aus den Enthüllungen zum „Science Center“. Das Ministerium hat die Konvention zwischen dem Verein und dem Staat aufgekündigt. Währenddessen arbeitet die Firma „GGM 11“ trotz fehlender Genehmigungen ungestört weiter.
Die parlamentarische Ausschusssitzung zog sich über zwei Stunden. Einziger Punkt auf der Tagesordnung der gemeinsamen Sitzung des Budgetkontroll- und des Bildungsausschusses am Mittwoch: das „Luxembourg Science Center“. Claude Meisch (DP) gab auf Anfrage der ADR erstmals Erklärungen zu der Affäre um das Wissenschaftszentrum in Differdingen. Dabei hatte der Minister noch vor einem Monat erklärt, er wolle erst die Untersuchung der Finanzinspektion abwarten, bevor er Position beziehe. Nun reichten ihm aber bereits die Zwischenergebnisse des Audits, um erste Schritte gegen das Zentrum einzuleiten. Vor den Abgeordneten erklärte der Minister, er habe am Dienstag die Konvention mit dem Science Center aufgekündigt. Die Kündigung werde in sechs Monaten rechtskräftig.
Zudem will der Staat der „Fondation Léierbud“ nahelegen, den Mietvertrag mit dem Science Center aufzukündigen. Zurzeit befindet sich das Wissenschaftszentrum in dem Gebäude der Stiftung, in deren Verwaltungsrat der Staat und die Gemeinde Differdingen selbst mit zwei Mitgliedern vertreten sind. Zwei weitere Mitglieder stellt die Wirtschaftskammer. Die Wahrscheinlichkeit, dass dem Wunsch des Ministers Folge geleistet wird, ist also groß.
Zurzeit stellt das Science Center als Mieter der Léierbud der Firma „GGM 11“ die eigenen Lokale kostenfrei zur Verfügung. Eine Aufkündigung des Mietvertrags mit dem Science Center führt also unweigerlich auch zu einem Verlust des Sitzes des Unternehmens von Science-Center-Direktor Nicolas Didier.
Erste Zwischenergebnisse des Audits
Als Grund für die Aufkündigung nannte Claude Meisch die Zwischenergebnisse des Audits der Finanzinspektion, die ihre Arbeit im Februar aufnahm und die Presseberichte des vergangenen Monats. Reporter.lu hatte exklusiv über den Interessenkonflikt von Direktor Nicolas Didier und die Verstrickung seiner Firma in das Science Center berichtet. Claude Meisch erhofft sich, so in eine stärkere Verhandlungsposition gegenüber Nicolas Didier zu geraten. Demnach will das Ministerium das private Unternehmen zu einer stärkeren Kooperation zwingen …
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