Vergünstigungen für ausländische Manager kosteten 2021 den Luxemburger Staat 21 Millionen Euro. Das geht aus einem neuen Bericht des „EU Tax Observatory“ hervor. Nach einer Reform könnten die Kosten dieses Jahr sogar noch deutlich höher ausfallen.

Ein „Expat“, der in Luxemburg einen Job annimmt, erhielt 2021 im Schnitt eine Steuervergünstigung von 20.038 Euro. Das entspricht dem Anderthalbfachen der Summe, die ein durchschnittlicher Steuerzahler jährlich überhaupt bezahlt. Dies legte das „EU Tax Observatory“ in einem am Montag veröffentlichten Bericht zur weltweiten Steuervermeidung offen.

Das sogenannte „Régime d’impatrié“ richtet sich an ausländische „Talente“, die ein Luxemburger Unternehmen rekrutiert. Im Rahmen dieser Vergünstigungen sind Ausgaben fürs Wohnen, für den Umzug und für die Schule sowie Gehaltszuschüsse steuerlich absetzbar. Das ist in einem Zeitraum von bis zu acht Jahren möglich. Aus dem Bericht des „EU Tax Observatory“ geht hervor, dass im Jahr 2021 insgesamt 1.084 Beschäftigte in den Genuss dieses Steuervorteils kamen. 2018 waren es 885, wie einer Antwort des damaligen Finanzministers Pierre Gramegna (DP) auf eine parlamentarische Anfrage zu entnehmen ist.

Die Zahl der Begünstigten und damit auch der Einnahmeverlust für den Staat könnte dieses Jahr jedoch deutlich höher ausfallen. Mit dem Haushaltsgesetz wurde nämlich die Schwelle gesenkt, ab der ein Beschäftigter unter das „Régime des impatriés“ fällt: Ab 2023 muss die Person mehr als 75.000 Euro pro Jahr verdienen, zuvor waren es 100.000 Euro …