Die Gemeinde Wiltz steht im Fokus von polizeilichen Ermittlungen und dabei vor allem ihr Bürgermeister Fränk Arndt. Gegen den LSAP-Politiker wurden gleich zwei Ermittlungsverfahren eingeleitet. Zum einen geht es um verdächtige Immobilientransaktionen, zum anderen um die Renovierung eines Ferienchalets, das dem 62-Jährigen gehört.
Bereits seit Anfang vergangenen Jahres ermittelt die Kriminalpolizei wegen zwei vermeintlich illegaler Bauschuttdeponien auf dem Gebiet der Gemeinde Wiltz. In diesem Zusammenhang stießen die Ermittler auf Hinweise, die auf andere mögliche Straftaten hindeuten. Dies teilte die Staatsanwaltschaft des Gerichtbezirks Diekirch am Wochenende mit.
In diesem Kontext hat die Staatsanwaltschaft zwei neue Ermittlungsverfahren eingeleitet. Ein erstes Verfahren betrifft Immobilientransaktionen und die Beziehungen, die Fränk Arndt in diesem Zusammenhang zu bestimmten Unternehmen sowie Privatpersonen unterhielt, so die Staatsanwaltschaft in einer Pressemitteilung.
Im Raum stehen dabei die Vorwürfe der Korruption, der gesetzwidrigen Einflussnahme („Trafic d’influence“) sowie der Vorteilsannahme im Amt („Prise illégale d’intérêts“). Im Visier der Ermittler: der Bürgermeister, eine Immobiliengesellschaft, ein Bauunternehmen sowie dessen Geschäftsführer. Zudem wird auch gegen Unbekannt ermittelt.
Beim zweiten Verfahren geht es um die Renovierung eines Privatchalets, so die Staatsanwaltschaft Diekirch. Ermittelt wird dabei gegen Fränk Arndt sowie gegen Unbekannt, dies abermals wegen vermeintlicher Vorteilsannahme im Amt sowie wegen möglicher Verstöße gegen das Naturschutzgesetz.
Im November vergangenen Jahres hatte das „Luxemburger Wort“ von einer mutmaßlich illegalen Renovierung des Ferienchalets von Fränk Arndt berichtet. Die Konstruktion, die sich nahe Masseler auf dem Gebiet der Gemeinde Goesdorf befindet, soll unerlaubterweise um eine Terrasse samt Überdachung erweitert worden sein. Zudem sollen Mitarbeiter des „Centre d’Initiative et de Gestion Régional (CIGR) Wiltz Plus“, dessen Präsident Fränk Arndt ist, an der Renovierung mitgewirkt haben.
Im Rahmen der beiden Ermittlungsverfahren fanden laut Staatsanwaltschaft am Mittwoch vergangener Woche Hausdurchsuchungen in der Wiltzer Gemeindeverwaltung, in den Räumlichkeiten des CIGR Wiltz Plus, am Sitz einer Immobiliengesellschaft sowie in einem privaten Eigenheim statt.
Die Ermittlungen laufen derweil weiter. Wann mit einem Abschluss der Untersuchung zu rechnen ist, ist nicht vorherzusehen. Solange keine rechtskräftige Verurteilung durch ein Gericht vorliegt, gilt für alle Personen die Unschuldsvermutung, so die Staatsanwaltschaft abschließend. (GS)