Zu Hause ist nicht für alle ein sicherer Ort. Besonders schlimm waren die Wochen des Lockdown für Opfer häuslicher Gewalt. Hilfsorganisationen konnten die Betroffenen nur schwer aus der Ferne schützen. Die Behörden vermuten eine hohe Dunkelziffer.

„Wir hatten am Anfang lediglich fünf Anrufe pro Woche“, sagt Caroline Klein. Sie arbeitet im Frauenhaus „Foyer Sud“, das vom „Conseil National des Femmes du Luxembourg“ geführt wird. Normalerweise gehen dort wöchentlich um die 25 Anrufe ein – also deutlich mehr. „Wenn eine Frau sich meldet, kommt sie nach einem ersten Gespräch auf eine Warteliste für einen Platz in einem Frauenhaus“, erklärt Caroline Klein. „Wer auf dieser Warteliste steht, soll sich ein Mal pro Woche telefonisch melden. Während des Lockdown ging diese Zahl drastisch zurück.“

Viele Opfer häuslicher Gewalt hatten schlichtweg keine Möglichkeit, Hilfe zu suchen. Meist ergreifen sie die Initiative erst, wenn sie sich sicher fühlen – und der Täter außer Haus ist. In Zeiten von „Bleift Doheem“ war das aber kaum möglich …