Zwei Menschen teilen sich eine Arbeitsstelle und die Verantwortung: In der aktuellen Diskussion über Arbeitszeiten spielt das Thema Jobsharing bisher eine untergeordnete Rolle. Dabei könnte das Modell dazu beitragen, dass mehr Frauen in Führungspositionen kommen oder bleiben.
Stellen Sie sich vor, Sie sind Chef eines Unternehmens. In diesem Unternehmen gibt es eine freie Stelle auf Führungsebene. Überraschenderweise kommen gleich zwei Personen gleichzeitig und vor allem gemeinsam zum Vorstellungsgespräch: Sie stellen sich als Team für den Vollzeitführungsposten vor.
Das Tandem hat sich schon im Voraus Gedanken darüber gemacht, wie die verschiedenen Aufgaben aufgeteilt werden könnten, wo gemeinsam entschieden werden müsste und wie es mit der gemeinsamen Verantwortung aussieht. Sie ergänzen sich mit ihren Lebensläufen und wollen ihre Kompetenzen gemeinsam einbringen. Sie wollen beide nur Teilzeit arbeiten und trotzdem eine führende Funktion einnehmen.
Wie reagieren Sie? Geben Sie diesem Projekt eine Chance?
Umdenken erfordert
Wahrscheinlich würden Sie die Frage bejahen, wenn Sie eines der Unternehmen wären, das mit der Firma „Tandemploy“ zusammenarbeitet. „Höchste Zeit für flexiblere Arbeitszeitmodelle“ heißt es auf der Webseite des jungen Berliner Unternehmens.
Geschäftsführerinnen sind zwei junge Frauen, Anna Kaiser und Jana Tepe, die genau das leben, was sie ihren Kunden verkaufen: Jobsharing in der Führungsposition. Sie teilen sich die oberste Führungsposition in ihrem Unternehmen und sind zuständig für 23 Mitarbeiter. „Wir konnten gar nicht anders, wir mussten ‚Tandemploy‘ gründen.“ Die beiden wollten gleichzeitig ausprobieren, ob und wie das Modell umsetzbar sein kann …
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