Durch die Coronavirus-Pandemie sind die Arbeitslosenzahlen wieder stark gestiegen. Von der Krise sind fast alle Sektoren betroffen. Die Politik zeigt sich sehr flexibel, um Unternehmen und Arbeitnehmer zu unterstützen. Doch es gibt auch Ausnahmen wie befristete Angestellte der Uni.
Die Krise ist überall zu spüren, selbst in den Universitäten. Bereits unter normalen Umständen ist der Hochschulbereich für prekäre Arbeitsverhältnisse bekannt. Viele Professoren erhalten nur befristete Verträge, die sie oft dazu zwingen nach der Frist, die Universität zu wechseln. Angesichts der aktuellen Lage haben in den USA nun einige Universitäten entschieden, diese Verträge um mehrere Monate zu verlängern. Den Professoren bleibt somit zum einen mehr Zeit, um ihre Arbeit fertigzustellen. Zum anderen werden sie nicht prompt arbeitslos.
In Luxemburg steht ausgerechnet das Arbeitsrecht diesen Verlängerungen im Weg. Prinzipiell gilt, dass ein befristeter Vertrag für maximal zwei Jahre gültig ist. Sollte das Arbeitsverhältnis danach weiterhin bestehen, ist der Vertrag unbefristet. Allerdings sieht das Gesetz auch mehrere Ausnahmen vor. Wissenschaftler dürfen etwa Fünfjahresverträge abschließen und hoch qualifizierte Arbeitnehmer können vom Ministerium weitere Verlängerungen beantragen.
Ausnahmeregel ist nicht anwendbar
Sollten diese Fünfjahresverträge jedoch jetzt auslaufen, kann das Ministerium keine weiteren Verlängerungen gestatten. Die Ausnahmeregel für hoch qualifizierte Arbeiter gilt laut Ministerium nämlich nur für Verträge von 2 Jahren. Auf Nachfrage von REPORTER heißt es aus dem Arbeitsministerium, dass „zurzeit nicht vorgesehen ist, diese Regeln weiter zu lockern“.
Zudem bestätigt das Ministerium, dass die Universität keinen entsprechenden Antrag gestellt habe. Bereits jetzt soll ein Großteil der Professoren einen unbefristeten Vertrag mit der Universität abgeschlossen haben, heißt es von der Universitätsleitung. Zudem seien die befristeten Stellen nicht weiter von der Krise betroffen. Weder wurden Arbeitsverträge vorzeitig gekündigt noch wurden sie gekürzt.
Uni stellt Festeinstellungen in Aussicht
Einen Hoffnungsschimmer könnte es aber trotzdem für die Betroffenen geben. Die Verantwortlichen in Belval deuten an, dass mehr Professoren eingestellt werden könnten, um den virtuellen Unterricht weiter zu garantieren. Offiziell bestätigen wolle man das aber noch nicht. Für sonstige Arbeitnehmer gelten indes weiterhin die gleichen Vorschriften. Zumindest in diesem Bereich soll es nicht zu weiteren Lockerungen kommen.
In den letzten Monaten wurden mehrere Artikel des „Code du Travail“ überarbeitet, um die Folgen der Corona-Krise zu bewältigen. Demnach wurde der Urlaub aus familiären Gründen ausgebaut und die Kurzzeitarbeit in den meisten Bereichen ausgebaut. Zudem hat die Regierung für die Dauer der Krise erlaubt, dass Arbeiter aus systemrelevanten Berufen bis zu 60 Stunden pro Woche arbeiten dürfen.