Das Gesundheitsministerium spricht von einem „eindeutigen Rückgang“ der Infektionsfälle. Dabei zeigt sich: Die Zahlen sinken in ähnlichem Maße, wie die Zahl der durchgeführten PCR-Tests. Angestiegen sind indes die Covid-19-Infektionen, die auf Auslandsreisen zurückzuführen sind.
Am vergangenen Mittwoch erreichte Luxemburg eine gute Nachricht: Das deutsche Robert-Koch-Institut strich das Land von der Liste der internationalen Covid-19-Risikogebiete. Denn seit mehr als zwei Wochen unterschreitet Luxemburg wieder den kritischen Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.
Das Gesundheitsministerium spricht in diesem Zusammenhang von einer Verringerung um „30 Prozent“ und damit einem „eindeutigen Rückgang“ der Neuansteckungen. Und tatsächlich: Wurden im Zeitraum vom 3. bis zum 9. August noch 354 Neuinfektionen festgestellt, fiel die Zahl in der darauffolgenden Woche auf 249. Somit liegt Luxemburg aktuell bei 32,58 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.
Diese vom Gesundheitsministerium als Erfolg gewertete Entwicklung hat jedoch einen Haken: Von vorletzter auf letzte Woche sank auch die Zahl der durchgeführten PCR-Tests von 50.230 auf 37.738. Die Rate von positiven Tests sank dementsprechend von vorletzter auf letzte Woche nur leicht, und zwar um genau 0,04 Prozent. Somit gilt, wie REPORTER schon einmal feststellte: Weniger Tests heißt auch weniger identifizierte Infektionsfälle.
37 Menschen im Krankenhaus
118 der Personen mit positivem Covid-19-Test waren nach einem Infektionsverdacht von ihrem Arzt zum PCR-Test geschickt worden, 98 Fälle wurden durch das Contact Tracing, 18 durch freiwillige Tests am Flughafen und 15 durch das Large Scale Testing identifiziert.
763 Menschen wurden isoliert, 1.073 unter eine präventive Quarantäne gestellt. Die Zahl der Menschen, die im Krankenhaus behandelt werden mussten, beläuft sich auf 37. Drei Personen lagen auf der Intensivstation und es wurden zwei weitere Todesfälle verzeichnet.
Das Durchschnittsalter der neu infizierten und hospitalisierten Personen bleibt im Vergleich zu den letzten Wochen jeweils stabil: Eine neu angesteckte Person ist im Schnitt 32 Jahre, ein im Krankenhaus behandelter Corona-Patient ist durchschnittlich 57 Jahre alt. 54,2 Prozent der neuangesteckten Personen sind männlich und 45,8 Prozent weiblich.
Risikofaktor Urlaub
In einem ministeriellen Schreiben heißt es, dass aktuell 63 der 249 Infektionsfälle auf Urlaubsreisen zurückzuführen seien. Neuansteckungen in Zusammenhang mit Auslandsaufenthalten würden demzufolge mittlerweile ein Viertel aller Infektionsfälle ausmachen. Angesichts dieses Anstiegs hält das Gesundheitsministerium Reisende dazu an, sich auch im Urlaub an die präventiven Hygieneregeln zu halten und sich im Zweifelsfall bei ihrer Rückkehr testen zu lassen.
Den Statistiken des Gesundheitsministeriums zufolge steckten sich zudem 21 Prozent der Menschen innerhalb der Familie an und 5 Prozent bei Festen. Es wurden sieben Infektions-Cluster festgestellt, wo sich insgesamt 23 Menschen in einer Wohngemeinschaft, im Rahmen ihrer Arbeit oder Freizeitaktivitäten infizierten. Auch im Gesundheitssektor – ein Begriff der sowohl das Personal als auch die in Krankenhäusern oder Altenheimen behandelten Menschen umfasst – gab es Infektions-Cluster. Von Cluster ist bekanntlich die Rede, wenn sich drei oder mehr Personen am gleichen Ort anstecken.