Trotz partiellem Lockdown bleibt die Infektionslage in Luxemburg nahezu unverändert. Dennoch sieht die Regierung von weiteren Restriktionen ab und will die bestehenden Maßnahmen bis zum 15. Januar verlängern. Ausnahmen für die Feiertage soll es keine geben.
„Es ist nicht die Zeit für Lockerungen“, betonte Premierminister Xavier Bettel (DP) auf der Pressekonferenz am Mittwoch. Sowohl die Krankenhausaufenthalte als auch die Neuinfektionen seien weiterhin hoch, so der Premier weiter. Somit haben die seit dem 26. November geltenden Corona-Maßnahmen bisher nicht zu einer wesentlichen Senkung der Neuinfektionen geführt.
Das von der Gesundheitsbehörde ausgegebene Ziel, unter 200 Neuinfektionen zu kommen, wurde deutlich verfehlt. Im Wochendurchschnitt liegen sie weiterhin bei über 500 neuen Fällen am Tag. Auch Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) unterstrich vor der Presse, dass die Zahlen sich weiterhin auf einem zu hohen Niveau bewegen: „Wir konnten eine exponentielle Ausbreitung des Virus zwar verhindern, die Infektionen sind bisher aber nicht gesunken.“
Deshalb hat die Regierung beschlossen, die aktuellen Maßnahmen, die eigentlich am 15. Dezember auslaufen, bis zum 15. Januar zu verlängern. Somit gelten die bestehenden Kontakteinschränkungen im Privatbereich auch über die Feiertage. Ein Haushalt darf weiterhin nur zwei Personen bei sich zu Hause empfangen. Von einem harten Lockdown, wie ihn etwa die deutsche Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina über die Weihnachtstage empfiehlt, sieht Luxemburgs Regierung damit ab.
Einzig bei den Einkaufszentren sehen Bettel und Lenert sich aufgrund der hohen Besucherzahlen zum Nachbessern gedrängt. „Wir haben alle die Bilder in den sozialen Netzwerken gesehen. Das gilt es zu vermeiden“, so Xavier Bettel. „Einkaufen soll keine Freizeitbeschäftigung sein, gekauft werden soll nur das Nötigste“, betonte der Premier.
Begrenztes Nachbessern
Einer kompletten Schließung der Einkaufszentren erteilte die Regierung jedoch eine Absage. Stattdessen setzt das Kabinett auf verbesserte Konzepte und neue Auflagen. So muss jedes Einkaufszentrum in Zukunft dem Gesundheitsministerium ein Hygienekonzept unterbreiten, das darlegt, wie Personenflüsse in Innenräumen kontrolliert werden. Zusätzlich wird der Verzehr von Essen in den Zentren untersagt.
Angesprochen auf die hohe Zahl an Todesopfern und die Frage, warum die Regierung dennoch keine härteren Maßnahmen erwägt, unterstrich Xavier Bettel, dass die aktuellen Regeln der Bevölkerung schon einiges abverlangen würden und es zudem auf die Eigenverantwortung ankomme. „In Bezug auf Weihnachten muss jeder einzelne sich fragen, ob die paar Stunden Freude, die Konsequenzen und das mögliche Leid danach es wirklich wert sind“, so der Premier.
Mögliche Kontaktbeschränkungen in den Altersheimen lehnte der Regierungschef indes kategorisch ab: „Ein Altersheim ist kein Gefängnis. Eine komplette Isolation der Heimbewohner ist nicht vertretbar. Zudem hat jedes Heim bereits jetzt eigene Hygiene- und Besuchskonzepte ausgearbeitet.“
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