Alles soll besser werden. Der Bus soll schneller werden, weitere Verbindungen zwischen den Kommunen herstellen und auch spät abends in höherem Takt fahren. Das Ministerium beschreibt das neue RGTR-Netz als „wegweisend für Europa“. Im September 2021 soll es dann losgehen.

Mobilitätsminister François Bausch (déi Gréng) trat mit dem Ziel an, die Buslinien besser aufeinander abzustimmen und das Netz weiter auszubauen. Das war 2017. Drei Jahre später ist der Minister unterwegs durchs Land. Er stellt in den nächsten Wochen bei mehreren Regionalkonferenzen das neue Netz vor.

Im Parlament sagte der grüne Minister, dass kein Bezirk mit mehr als zwanzig Einwohnern nicht an das neue Netz gebunden ist. Er forderte die Abgeordneten heraus, „mir eine andere Region in Europa oder sogar der Welt zu zeigen mit einem dergleichen dichten Busnetz.“ Durch jede Ortschaft, von morgens bis abends, soll zumindest im zwei Stunden Takt ein Bus fahren. Vor allem am Wochenende soll das Angebot stark steigen.

Neues Busnetz ab 2021

Ab September 2021 sollen 179 Linien das ganze Land und Teile der Grenzregion abdecken. Die zurückgelegten Strecken werden allerdings länger. Das Gesamtvolumen der jährlich Streckenkilometer wird von 52 Millionen auf 68 Millionen steigen. Im Schnitt soll eine Linie also täglich etwa 1.000 Kilometer abfahren.

Zudem werden die Fahrten besser an die Stoßzeiten angepasst. Von sechs bis acht Uhr morgens und von vier bis sechs Uhr nachmittags fahren die Busse in einem höheren Takt. Sonntags soll das Angebot sogar fast vervierfacht werden.

Einen detaillierten Plan des Netzes können Sie hier finden.

Ein partizipativer Prozess

Marco Schank (CSV) stellte dem Minister die Frage, ob die Bevölkerung bei den Regionalkonferenzen noch Anpassungen vorschlagen könnte. Bausch entgegnet: „Wir haben so viele Meinungen eingeholt, irgendwann müssen wir auch Entscheidungen treffen.“ Vor der Vorstellung des neuen Plans konnten die Bürger sich bereits maßgeblich beteiligen. Bei einer Umfrage im Jahr 2017 haben 38.000 Menschen teilgenommen. Ende des gleichen Jahres konnten Bürger sich in neun Workshops einbringen.

Aus den gesammelten Informationen erstellte das Ministerium ein neues Netz. Die Gemeinden haben in den letzten Monaten noch Änderungsanträge an das Ministerium eingereicht. Etwa 60 Prozent davon wurden übernommen. „Selbstverständlich werden wir den Bürgern zuhören und falls noch kleine Anpassungen möglich sind, werden wir das auch machen.“ An den großen Linien der Reform soll sich aber nichts mehr ändern, so der Minister.

Kontinuierliches Angebot

Marco Schank wollte außerdem wissen, welche Kriterien bei der europaweiten Ausschreibung ausschlaggebend sein sollen – diese stelle die Busunternehmen vor besondere Schwierigkeiten. Viele Details wurden aus der Antwort des Ministers nicht bekannt. Das Ministerium wolle weiterhin auf die Qualität des Angebots setzen und verhindern, dass es zum Sozialdumping kommt. Aus diesem Grund wäre ein weiteres Kriterium, dass die Busunternehmen sich an den neu ausgehandelten Kollektivvertrag halten müssten.

Außerdem sprach François Bausch sich gegen die Möglichkeit aus, mehr auf Rufbusse zu setzen. Die Nachfrage wäre auch im Norden des Landes groß genug, um zwischen den Stoßzeiten ein kontinuierliches Angebot zu bieten. Die bestehenden Rufbusse sollen jedoch nicht abgeschafft werden.

Das neue Netz soll etappenweise umgesetzt werden. Den Anfang macht der Osten im Mai dieses Jahres. Voll funktionsfähig wird das Netz im September 2021. In den nächsten Tagen können Bürger genauere Informationen über ihr Busnetz in einer der zehn Regionalkonferenzen erhalten.