Mit ADR und Fokus haben zwei weitere Parteien ihre Wahlkampagnen lanciert. Die Wachstumsfrage ist für beide Parteien ein Thema, aber mit unterschiedlichen Ansätzen. Xavier Bettel relativiert seine EU-Ambitionen. Unser wöchentlicher Überblick zum Wahlkampf.

Am 9. August läuft die Frist ab, um die Kandidatenlisten für die Parlamentswahlen offiziell einzureichen. Die ADR stellte am Freitag ihre 60 Kandidaten vor. Bei Fokus sind es bisher nur zwölf – ein „Spitzendutzend“. Erst zur Deadline würden die kompletten Listen vorgestellt, so die Partei um Frank Engel.

Beide Parteien wollen für Veränderung stehen. Doch bei Fokus ist die Ablehnung von Blau-Rot-Grün nicht so präsent wie bei der ADR, die „Gambia“ ablösen will. Während andere Parteien das Wachstumsthema ausblenden, stellen ADR und Fokus dies ins Zentrum ihres Programms.

Warum das wichtig ist

Als „abstrakt und uninteressant“ bezeichnete der Co-Präsident von Déi Gréng, Meris Sehovic, die Wachstumsdiskussion in der „Woxx“. Und tatsächlich tun sich ADR und Fokus schwer, konkret zu benennen, was sie ändern würden. Der ADR-Präsident Fred Keup reagiert unwirsch, als die „RTL“-Journalistin mehrmals nachhakte, was „weniger Wachstum“ denn bedeute. Klar wurde nur, dass weniger Wachstum für die ADR weniger Einwanderung bedeutet. „Wuesstem léist keng Problemer – Courage fir Verännerung“ lautet das Motto von Fokus. Wachstum sei zwar nötig, aber die Probleme müssten anders gelöst werden als bisher.

Fokus will mit einzelnen Programmpunkten Wähler gewinnen, wie etwa mit der Abschaffung der Steuerklasse 1A, einem vereinfachten Zugang zu Immobilienkrediten und der Direktwahl von Bürgermeistern und des Premierministers. Das Dutzend „Spitzenkandidaten“, die Frank Engel aber nicht so nennen möchte, umfasst vor allem die Unterstützer der ersten Stunde …