Das Wirtschaftsministerium hat erste Maßnahmen zur Unterstützung der „Sharing Economy“ vorgestellt. Im Rahmen der Vorstellung einer Studie zum Thema kündigte das Ministerium an, die alternative Wirtschaftsform unter anderem mit Pilotprojekten zu fördern. Geplant ist etwa ein Gemeinschaftsgeräteschuppen.

„Sharing ist nicht nur ‚caring‘, sondern eine Notwendigkeit“, sagte Wirtschaftsminister Franz Fayot (LSAP). Er will die Bedingungen schaffen, um einen Ressourcen schonenden und nachhaltigen Wirtschaftszweig aufzubauen. Man müsse von einem linearen Wirtschaftsmodell wegkommen, das Abfall produziert.

Erreicht werden soll dies in einem ersten Schritt mit mehreren kleinen Projekten. Demnächst soll etwa eine Ausschreibung für einen Geräteschuppen stattfinden. Das Ministerium beabsichtigt damit, dass Geräte wie Bohrmaschinen oder Rasenmäher in einem Wohnviertel gemeinsam genutzt werden können. Hinter der Idee steht jedoch auch ein wirtschaftlicher Nutzen. Der Betreiber des Schuppens soll mit der Vermietung Profit erzielen. Für das Projekt würde das Ministerium auch zum Startkapital für den Kauf der Geräte beitragen.

Eine weitere Ausschreibung soll die in der Vergangenheit übliche Glasrückgabe betreffen. Man wolle hier mit lokalen Produzenten zusammenarbeiten, um die Behälter ihrer Produkte nach Benutzung zu säubern und wiederzuverwenden. Neben diesem Projekt will die Regierung Weiterbildungen zum Thema „Sharing Economy“ für Unternehmen anbieten. Dies kann über ihre Programme „Fit4Sustainability“ und „Fit4Start“stattfinden. Zusätzlich könnten Konzerne von Beratern unterstützt werden, um nachhaltiger zu wirtschaften.

Die Studie zeigte zudem, dass das Vertrauen zwischen der Person, die ein Produkt zur Verfügung stellt, und dem Entleiher verbessert werden muss. Eine spezielle Versicherung könnte hier Abhilfe schaffen, erklärte Jeannot Schroeder vom Beratungsbüro „+ImpakT“. Er zählt zu den Autoren der Studie.

Zukünftig will das Ministerium die Information über die Nutzungskosten von Produkten verbessern. „Die wenigsten Menschen wissen, wie viel ihr Auto über ein Jahr kostet und finden die Kosten für Autoverleihdienste zu hoch“, sagt Jeannot Schroeder. Eine transparentere Kostenrechnung könnte also zu einer größeren Bereitschaft, auf nachhaltigere Lösungen umzusteigen, führen. (PR)