Umweltministerin Carole Dieschbourg bestätigt die Existenz von belastetem Sickerwasser auf der „Deponie Lamesch“, die Teil des „Crassier“ Differdingen ist. Doch trotz einer Warnung der Gemeinden von 2017 bleibt das genaue Ausmaß des Umweltproblems unklar.
Ende Januar stellte die Umweltverwaltung belastetes Sickerwasser auf der sogenannten „Deponie Lamesch“ in Sanem fest. Das schreibt Umweltministerin Carole Dieschbourg (Déi Gréng) in ihren Antworten auf zwei parlamentarische Fragen. Diese Ortsbegehung kam erst zustande, nachdem REPORTER eine Woche zuvor über sichtbare Umweltschäden auf diesem Teil des „Crassier“ Differdingen berichtet hatte.
Dem Ministerium war das Problem seit Jahren bekannt. Die Verwaltungen der Gemeinden Sanem und Differdingen hatten bei einem Treffen im Dezember 2017 auf das verschmutzte Sickerwasser aufmerksam gemacht. Doch bis heute besteht Unklarheit über die genaue Art der Belastung. Die Verwaltung geht aktuell davon aus, dass dieses aus der „Deponie Lamesch“ austretende Wasser stark basisch und salzhaltig ist sowie eine hohe Konzentration an Eisen und dem giftigen Arsen aufweist. Diese Belastung sei typisch für Schlackenhalden.
„Comité de suivi“ soll helfen
ArcelorMittal muss nun als Besitzer des Areals eine Wasserprobe in Auftrag geben, so die Umweltministerin weiter. Allerdings hatte eine Wasseranalyse von 2007 die gefährlichen Schwermetalle Chrom und Kobalt nachgewiesen. Doch erst nach einer neuen Probe will das Ministerium eine Entscheidung über weitere Schritte treffen.
Carole Dieschbourg betont zudem, dass die Gesetzgebung keine systematische Überwachung von Altdeponien vorschreibt. Ein „comité de suivi“ mit allen Beteiligten soll sich künftig alle vier Monate treffen und Umweltschäden durch die Deponien verhindern oder zumindest eingrenzen.
Differdingen und Sanem fordern eine Sanierung der „Deponie Lamesch“. Diese soll im Rahmen des Projekts für eine Lagerung von Nebenprodukten der Stahlherstellung auf dem Gelände zwischen beiden Gemeinden stattfinden. Die Unternehmen ArcelorMittal und Cloos halten an den Plänen für eine solche „Byproducts“-Deponie fest. Die Ergebnisse der nötigen Umweltimpaktstudie stehten indes noch aus.
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