Ein anderer Wochenrückblick ist möglich: Immer samstags blickt die REPORTER-Redaktion mit einem Augenzwinkern auf jene Themen zurück, die uns und die Medien insgesamt beschäftigt haben. Diese Woche: Abgeordnete on Tour und ehrgeizige Frauen, die sich in Männerdomänen drängen.
Aaaaaawwww, ist der niedlich!! Nein, nicht Paul Galles. Wir meinen eigentlich seinen Begleiter, den „#Krauselkäppi“ im Hintergrund. Galles war die Woche mit seinem Hund Kiitos unterwegs und machte von der Spritztour einen Schnappschuss. Zugegeben, der Hund sah nicht ganz so begeistert aus wie der Hashtag- und Selfie-Freund im Vordergrund.
Paul Galles hat es verstanden: Tiere sind Publikumsmagnete. Das wissen aber auch andere – vor allem die Grünen. Sie sind ja allgemein ganz tierlieb. Wer aber im Urlaub nicht mindestens ein Tier-Foto postet, der hat es schwer in der Partei. Sie meinen, dass wir übertreiben? Schauen Sie doch selbst: Djuna Bernard traut sich an eine (falsche) Libelle heran, Marc Hansen findet Ziegen auf dem Dach und Josée Lorsché schaut einer Krabbe beim Schwimmen zu. Auch ein schöner Zeitvertreib.
Nur Tilly Metz geht plötzlich ganz andere Wege: Sie will sich künftig komplett von Tieren fernhalten – zumindest auf kulinarischem und modischem Plan. Tilly wird nämlich Veganerin, wie wir aus einem Facebook-Post erfahren. Ein passendes Kochbuch (von Attila Hildmann) und eine passende vegane Handtasche (Marke: Stella McCartney) hat sie bereits. Kann also losgehen mit dem tierfreien Lifestyle.
Pauls Lieblinge
Während die Polit-Elite sich die Zeit im Urlaub vertreibt, bekommen wir einfach nicht genug von der Sommerserie des „Journal“. Jede Woche ein Highlight! Naschkatze Djuna Bernard und Bier-Liebhaber David Wagner waren schon nicht schlecht. Diese Woche dann Bühne frei für Paul Galles.
Die CSV und ihre kommunistischen Freunde stehen sich ja bekanntlich in letzter Zeit sehr nahe. Da überrascht es nicht, dass ähnlich wie David Wagner, auch Paul Galles gerne mal „gemütlich ein Bierchen“ trinkt. Das braucht er auch, wenn „Instagram mal wieder spinnt“. Das ist für den Ex-Pfarrer nämlich „das größte Unglück“, wie er schreibt. Da können die Ägypter mit ihren zehn Pipifax-Plagen einpacken. Richtige Probleme hat man eben erst, wenn Social Media streikt.
Seinen Glauben an die Technik hat Galles aber noch nicht verloren (er postet ganz fleißig). Ebenso wenig wie seinen christlichen Glauben. Seine Lieblingsgestalt in der Geschichte? „Immer noch Jesus“. Und von dem hat er anscheinend einiges gelernt – auch die Fehler der anderen zu verzeihen. Hört sich doch irgendwie noch ein bisschen priesterlich an. Obwohl, sein Lieblingsheld hat dagegen keine biblische Konnotation: „Meine Freundin.“ Und auch seine Lieblingsmaler taugen nicht unbedingt zum christlich-sozialen Mainstream: „Monet. Und Greta Thunberg. Sie malt so schöne Ideen in meinen Kopf.“
Überehrgeizige Frauen
Während Galles immer noch einen guten Draht zum Himmel hat, sind wir diese Woche aus allen Wolken gefallen. Kaum zu glauben, dass es Frauen gibt, die tatsächlich arbeiten. Fast noch unglaublicher ist es aber, wenn sie auch noch Chef sind! Wie machen die das bloß? Und dürfen die das überhaupt? Wer passt dann auf die Kinder und den Hund auf?
So oder ähnlich verblüfft war man diese Woche wohl auch beim „Luxemburger Wort“, als über die drei ChefINNEN der Logistikfirma Dachser berichtet wurde. Der so gar nicht sexistische Titel der Geschichte: „Auch Frauen können Logistik“. Na, wer von Ihnen ist auch so baff wie wir?
Dass der Titel vielleicht doch etwas abwertend ist, haben die Macher der Zeitung dann auch irgendwann selbst bemerkt – und ihn schnell geändert. „Wir können auch Logistik“ steht jetzt auf der Webseite des „Wort“. Wenn die Chefinnen das so selbst sagen, hört es sich dann schon gleich viel selbstbewusster an, als wenn ein (männlicher) Redakteur ihnen das in seinem Titel zutraut. Wir sagen schwamm drüber. Denn wie Greta Thunberg bei Paul Galles, haben wir diese Woche auch schon einige Ideen in den Kopf gemalt bekommen.