Es sollte die Vorzeige-Firma des „Space Resources“-Programm des Wirtschaftsministers werden. Nun bestätigt das Ministerium den Verkauf der Anteile am US-Unternehmen Planetary Resources, mit einem Verlust von 12 Millionen Euro. Die Opposition verlangt Antworten.
Vor etwa zehn Tagen verkaufte die staatliche Investitionsbank SNCI ihre 10-prozentige Beteiligung am US-Unternehmen Planetary Resources. Das Unternehmen kaufte seine eigenen Anteile für einen „symbolischen Preis“ zurück, bestätigte SNCI-Präsident Patrick Nickels dem „Luxemburger Wort“.
Es war ein Scheitern mit Ankündigung: Ende Juli berichtete REPORTER, dass die Beteiligungsgesellschaft der SNCI die Anteile Ende 2017 bereits komplett abgeschrieben hatte – in Voraussicht eines Totalverlusts. Dieser Verlust ist nun eingetreten, in Höhe von 12 Millionen Euro. Die Summe entspricht sechs Prozent der insgesamt 200 Millionen Euro, die die Luxemburger Regierung in das „Space Resources“-Programm investieren möchte.
Unsere Fragen blieben unbeantwortet, als es dem Unternehmen schlecht ging. Und nun wurden die Anteile klammheimlich verkauft.“CSV-Abgeordneter Laurent Mosar
Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums bestätigte den Vorgang, wollte aber keinen weiteren Kommentar abgeben. Im August sagte Wirtschaftsminister Etienne Schneider (LSAP) zum damals drohenden Verlust, dass die „Space Resources“-Branche mit hohem Risiko behaftet sei. Die Beteiligung lief seit knapp zwei Jahren.
Ursprünglich sollte Planetary Resources weitere 12 Millionen Euro vom Luxemburger Staat für Forschungsaktivitäten erhalten. Da das Unternehmen nie Projekte einreichte, geschweige denn Forscher hierzulande beschäftigte, wurde dieses Geld nicht ausgegeben.
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