Immer weniger junge Menschen machen eine Berufsausbildung. Denn: Mit einem Hochschulabschluss erhöhen sich sowohl die Karrierechancen als auch das durchschnittliche Gehalt. Dieser Trend zeichnet sich auch in Luxemburg ab. Dies geht aus dem diesjährigen Bildungsbericht der OECD hervor.

In Luxemburg entscheiden sich 35 Prozent aller Schüler und Studenten für eine Berufsausbildung. Damit liegt die Präferenz für diesen Bildungsweg in Luxemburg drei Prozentpunkte über dem Durchschnitt der Mitgliedsstaaten der „Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“ (OECD). Die Tendenz ist jedoch in allen Industrienationen sinkend.

Der Grund für diese Entwicklung liegt laut der OECD bei den besseren Karriereaussichten hoch qualifizierter Menschen. So erhöhten sich mit dem Bildungsgrad die Chance auf eine Anstellung sowie das durchschnittliche Gehalt. Das von der Organisation vorgelegte Datenmaterial unterstützt diese Hypothese: 2019 hatten in Luxemburg 77 Prozent der 25- bis 34-Jährigen, die über einen niedrigeren Abschluss als den „Diplôme de fin d’études secondaires“ verfügten, einen Arbeitsplatz. Gleichaltrige Hochschulabsolventen waren jedoch zu 89 Prozent berufstätig.

Um die Karrierechancen der Auszubildenden zu verbessern, werden daher immer mehr Ausbildungsprogramme geschaffen, die den Anschluss an höhere Bildungswege ermöglichen. In Luxemburg sind 48 Prozent der Schüler, die eine Berufsausbildung absolvieren, in Programme eingeschrieben, die eine anschließende Weiterbildung an einer Universität oder einer gleichgestellten Hochschule erlauben.

52.089 US-Dollar pro Student

Der OECD zufolge fließt in Luxemburg mehr Geld in die Bildung junger Menschen als in anderen Ländern. So investierte das Großherzogtum 2017 in jeden Schüler durchschnittlich 23.324 US-Dollar, während im internationalen Durchschnitt 11.231 US-Dollar pro Schüler ausgegeben wurden. Für einen Universitäts- oder Hochschulstudenten entrichtete Luxemburg durchschnittlich einen Betrag von 52.089 US-Dollar. Der OECD-Durchschnitt lag demgegenüber bei 35.761 US-Dollar.

Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) gibt Luxemburg jedoch von allen OECD-Ländern am wenigsten Geld für Bildung aus. 2017 gab das Großherzogtum 3,2 Prozent seines BIP für den Betrieb von Bildungseinrichtungen aus. Damit lag das Land 1,7 Prozent unter dem internationalen Durchschnitt. Von der Gesamtsumme, die dem Bildungsbereich zugutekam, wurden in Luxemburg 81 Prozent zur Deckung der Personalkosten verwendet. Im OECD-Durchschnitt fließen 77 Prozent der Bildungsausgaben in die Gehälter der Lehrkräfte.