91 Prozent der Haushalte werfen öfters Nahrungsmittel weg, 26 Prozent sogar mindestens eine Sorte von Lebensmitteln per Woche. Dies erklärten Landwirtschaftsminister Claude Haagen (LSAP) und Tommy Klein, Direktor des Institut „Ilres“, am Donnerstag bei einer Pressekonferenz anlässlich des Internationalen Tages gegen Lebensmittelverschwendung. 75 Prozent der Lebensmittel, die in Luxemburg weggeworfen werden, kommen laut einer Studie zudem von privaten Haushalten. Lebensmittelreste von Großküchen und Restaurants etwa machen dagegen nur jeweils zehn und acht Prozent aus.
Um dieser Verschwendung in den Haushalten entgegenzuwirken, sollen die Angaben aus der neuen Ilres-Umfrage helfen. Laut dem Meinungsforschungsinstitut gaben die befragten Personen an, am häufigsten nicht aufgegessene Mahlzeiten, Brot und Obst sowie Gemüse wegzuwerfen. Zudem wurde festgestellt, dass viele Personen den Unterschied zwischen dem Mindesthaltbarkeitsdatum und dem Verfallsdatum nicht kennen.
Erst ab dem Verfallsdatum kann der Verzehr eines Lebensmittels die Gesundheit nämlich gefährden. Die Angaben zur Mindesthaltbarkeit sind dagegen nur eine Information des Herstellers, dass das Produkt bis dato nicht an Geschmack oder Qualität eingebüßt hat; es kann durchaus weiter genießbar sein. Dies könne man etwa durch Riechen oder Probieren feststellen.
Zu den Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung, die das Ministerium vorschlägt, gehören auch vorausschauendes Einkaufen und korrektes Lagern der Nahrungsmittel. Die Kühlkette soll beim Einkauf nicht unterbrochen und der Kühlschrank entsprechend seiner Temperaturzonen eingeräumt werden. Auch die kreative Verwertung von Resten wird als Mittel gegen die Verschwendung angeführt.
Während viele der befragten Haushalte sich des Problems bewusst sind, gaben 84 Prozent der 1.022 in der Umfrage befragten Einwohner dennoch an, dass man die Bevölkerung mehr für das Thema sensibilisieren müsste. Dementsprechend verstärkt das Ministerium seine Informationskampagne ab Dezember – dies insbesondere für die Festzeit am Ende des Jahres, in der auch das Risiko der Verschwendung zunimmt. (FK)