Durch Schwarzarbeit entgehen dem Staat laut Statec jährlich etwa 15 Millionen Euro an Einnahmen durch die Mehrwertsteuer. Dazu kommen noch Verluste bei den direkten Steuern, zu denen das Statistikamt keine Angaben hat. Dies geht aus einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der DP-Abgeordneten André Bauler und Carole Hartmann an das Arbeits- und das Wirtschaftsministerium hervor.

Zusätzlich zu den finanziellen Verlusten wirkt sich Schwarzarbeit auch auf andere Bereiche negativ aus: Soziale Einrichtungen, die Sicherheit in Unternehmen, das Niederlassungsrecht, die professionelle Ausbildung und die Verbraucher leiden darunter, heißt es in der gemeinsamen Antwort der Ministerien. Als Schwarzarbeit wird die bezahlte und regelmäßige Tätigkeit bezeichnet, für welche die Person nicht angemeldet ist.

Um gegen die Schwarzarbeit vorzugehen, werden sowohl Kontrollen von der „Inspection du travail et des mines“ (ITM), als auch von dem Zoll und der Polizei durchgeführt. Die ITM ist etwa nur zuständig, wenn die Arbeitnehmer wissen, dass sie nicht bei der Sozialversicherung und den Steuerbehörden angemeldet sind. In diesem Bereich wurden von der ITM 2021 75 Kontrollen durchgeführt. Dabei hat sie 135 Maßnahmen und drei Geldstrafen ausgesprochen. 2020 waren es noch 84 Kontrollen mit 80 Maßnahmen und 2019 nur 39 Kontrollen bei 25 Maßnahmen.

Arbeitsminister Georges Engel und Wirtschaftsminister Franz Fayot (beide LSAP) erklären in ihrer gemeinsamen Antwort, dass mit der steigenden Zahl an Arbeitsinspektoren auch mehr Kontrollen möglich sind. Wie aus den Jahresberichten der ITM hervorgeht, wurde die Zahl der Arbeitsinspektoren in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. 2019 gab es 29 Inspektoren, 2021 bereits 69 aktive Arbeitsinspektoren. Auf Nachfrage von Reporter.lu bestätigte ein Sprecher des Arbeitsministeriums, dass man gewillt sei, der ITM das benötigte Personal zu finanzieren.

Die parlamentarische Anfrage der DP-Abgeordneten berief sich auf deutsche Ökonomen, die angesichts der stark steigenden Preise vor mehr Schwarzarbeit warnten. Dieses Risiko bestehe insbesondere im Baugewerbe. In der parlamentarischen Antwort werden jedoch noch keine Zahlen zu 2022 genannt. (FK)