Fünf Jahre Gefängnis wegen Totschlags, davon drei auf Bewährung. So lautet das Urteil im Prozess gegen einen ehemaligen Polizisten, der im April 2018 im Dienst einen Autofahrer erschossen hatte. Damit folgten die Richter dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Diese hatte die Schüsse nicht als Notwehr gedeutet, sondern als vorsätzliche Handlung mit der Absicht zu töten. Die Strafe fiel aber deutlich geringer aus als gefordert.

Der Beschuldigte, der den Polizeidienst mittlerweile verlassen hat, hatte am Nachmittag des 11. April 2018 im Hauptstadtviertel Bonneweg insgesamt drei Schüsse aus seiner Dienstwaffe abgefeuert. Ziel war ein Auto, das auf den damals 22-jährigen Beamten zufuhr. Die Projektile trafen den schwarzen Mercedes und auch den 51-jährigen Fahrer, der später seinen Verletzungen erlag.

Der unter Alkohol- und Drogeneinfluss stehende Fahrer hatte sich wohl einer Kontrolle entziehen wollen. Der Polizeibeamte, der zu diesem Zeitpunkt erst acht Monate im Dienst war, hatte sich ihm in den Weg gestellt und ihm signalisiert anzuhalten …