Der Anteil an Gläubigen in der Luxemburger Bevölkerung nimmt stetig ab. Laut einem neuen Bericht der Statistikbehörde „Statec“ sank die Zahl von Menschen, die sich zu traditionellen religiösen Überzeugungen und Praktiken, insbesondere zum Katholizismus, bekennen, zwischen 2008 und 2021 von 75 auf 48 Prozent. Im gleichen Zeitraum reduzierte sich für die Befragten auch die Bedeutung von Religion, von 42 auf 24 Prozent. Im Gegenzug nahm die Zahl von Atheisten und Menschen „ohne Religion“ stark zu.

Diese Säkularisierung geht einher mit alternativen spirituellen Bestrebungen, stellt der Bericht fest. Mehr als 40 Prozent der Befragten glauben nämlich an eine höhere Macht. 15 Prozent glauben, dass ein persönlicher Gott existiert. 20 Prozent bezeichnen sich als Atheisten. Für 58 Prozent der Befragten ist Gott „nicht wichtig“, für rund 35 Prozent „überhaupt nicht wichtig“. Fast die Hälfte der Befragten (47 Prozent) betet denn auch nie abseits von religiösen Zeremonien.

Und dabei gibt es immer weniger dieser Zeremonien, was die Statistiker etwa an einem steten Rückgang bei der Zahl an katholischen Taufen und Hochzeiten in den vergangenen Jahrzehnten festmachen. Die Kirchen selbst sind auch immer weniger gut besucht. Fast 59 Prozent der Befragten geben an, niemals ein Gotteshaus aufzusuchen. Knapp zehn Prozent gehen seltener als einmal im Jahr zur Kirche. Lediglich fünf Prozent tun dies einmal pro Woche oder öfter.

Dieser Trend spiegelt sich auch in dem Umstand wider, dass immer weniger Menschen sich einer religiösen Gemeinschaft zugehörig fühlen. Für nicht mal die Hälfte der Befragten (48 Prozent) ist dies der Fall. Von jenen, die sich zu einer Religion bekennen, stellen die Christen mit 92 Prozent die große Mehrheit dar, wobei unter den Christen die Katholiken 85,3 Prozent ausmachen. Als Muslime bezeichnen sich nur 2,7 Prozent der Befragten.

Doch selbst wenn die Befragten sich als Christ, Katholik oder Muslim betrachten, bedeutet das nicht, dass sie religiös sind, nuanciert der Bericht. In der Tat empfinden sich von denjenigen, die zwar eine religiöse Zugehörigkeit angeben, nur 63 Prozent als tatsächlich religiös, während ein Drittel sich als nicht religiös und vier Prozent sich sogar als Atheisten bezeichnen.

Diese Zahlen des Statec basieren zum Großenteil auf einer Erhebung der „European Value Survey“ (EVS), die Ende 2020/Anfang 2021 durchgeführt wurde. Das Statistikamt verglich die Daten mit jenen aus früheren Umfragen und anderen Erhebungen wie der „Eurobarometer“-Studie. (GS)