Die Regierung prüft die Senkung des Mehrwertsteuersatzes beim Bau von Photovoltaik-Anlagen. Dies geht aus der Antwort auf eine parlamentarische Frage des Abgeordneten Marc Goergen (Piraten) hervor. Der Parlamentarier hatte dabei spekuliert, dass es bereits entsprechende Überlegungen innerhalb der Koalition gebe und Kunden deshalb abwarten könnten, um sich eine Photovoltaik-Anlage anzuschaffen.
Man sei dabei, eine solche Maßnahme zu „analysieren“, heißt es in der Antwort von Finanzministerin Yuriko Backes (DP) und Energieminister Claude Turmes (Déi Gréng). Falls es zu einer solchen Steuersenkung kommen sollte, würde der neue TVA-Satz frühestens am 1. Januar 2023 in Kraft treten. Eine rückwirkende Anwendung komme nicht in Frage. Im Fall einer bereits getätigten Bestellung mit Anzahlung könnte jedoch der fällige Restbetrag nach dem Inkrafttreten der Steuersenkung mit dem neuen Steuersatz berechnet werden. Die Regierung habe jedoch keine Anzeichen dafür, dass es zu einer geringeren Nachfrage für Photovoltaik-Anlagen gekommen sei.
Aus dem Wortlaut der Antwort lässt sich allerdings herauslesen, dass die Überlegungen innerhalb der Regierung in der Tat bereits fortgeschritten sind. Déi Gréng hatten bereits Ende Juli angekündigt, dass es eine entsprechende Einigung innerhalb der blau-rot-grünen Koalition gebe. Die Details sind aber noch zu klären. Im Raum steht eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Photovoltaik-Anlagen von aktuell 17 Prozent auf drei Prozent. Das Interesse für die Installation von Photovoltaik-Anlagen sei groß, heißt es weiter in der Antwort der beiden Minister.
In einer Pressemitteilung reagierte der Handwerkerverband bereits auf die Diskussionen. Dass die Regierung über eine solche Maßnahme nachdenke, sei begrüßenswert, heißt es von der „Fédération des Artisans“. Die Steuersenkung müsse jedoch sofort in Angriff genommen werden, weil sonst ein Einbrechen der Nachfrage drohe.
Auch der Präsident der „Fédération du Génie Technique „, Marc Thein, bestätigte indes gegenüber „Radio 100,7“, dass die Debatte über die TVA-Senkung den Markt verunsichern könne. Er könne die Verunsicherung mancher Kunden verstehen, die nun zögern, ob sie beim Kauf einer Photovoltaik-Anlage warten sollten, um im kommenden Jahr von einem reduzierten Steuersatz profitieren zu können. Die Situation solle deshalb schnellst möglich geklärt werden, so die Forderung. (LB)