Das Coronavirus zirkuliert weiterhin auch in Luxemburg, doch das Infektionsgeschehen hat stark nachgelassen. Das liegt an den derzeit dominanten Virusvarianten, aber auch an der Impfquote in der Bevölkerung. Fast 475.000 Personen verfügen laut den Statistiken der Gesundheitsbehörde über ein komplettes Impfschema. Seit Beginn der Pandemie wurden rund 1,29 Millionen Impfungen durchgeführt. Der dafür benötigte Impfstoff kostete bisher insgesamt 51.193.848,54 Euro.
Diesen Betrag nennt Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) in ihrer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage von Marc Spautz. Der CSV-Abgeordnete hatte sich unter anderem über Verträge und mögliche Nachverhandlungen mit den Impfstoffherstellern erkundigt. Dazu erklärt die Ministerin, dass die EU-Kommission zurzeit mit „Pfizer-Biontech“ über die laufenden Verträge verhandele. Ziel sei, die für 2023 geplanten Lieferungen zum Teil auf die Jahre 2024 und 2025 zu verschieben. Luxemburg werde voraussichtlich noch 633.621 Biontech-Dosen erhalten, die noch einmal rund 12,35 Millionen Euro kosten, präzisiert Paulette Lenert.
Der Vertrag mit „Moderna“ laufe derweil bald aus. Diesbezüglich seien auch keine Nachverhandlungen vorgesehen, erklärt die Ministerin. Die letzten, bereits bezahlten Moderna-Lieferungen über insgesamt 81.000 Dosen werden für Ende Februar erwartet. „Novavax“ seinerseits werde im zweiten Trimester dieses Jahres noch 34.000 Dosen ins Großherzogtum liefern, was nochmals 680.000 US-Dollar (rund 625.000 Euro) koste. Auch mit Novavax seien keine Nachverhandlungen geplant und die Verträge mit „AstraZeneca“ und „Johnson&Johnson“ seien bereits ausgelaufen, so Paulette Lenert.
Nicht jede Dosis des eingekauften Impfstoffs konnte jedoch in einem angemessenen Zeitrahmen verabreicht werden. Seit Beginn der Impfkampagne mussten laut Angaben des Gesundheitsministeriums insgesamt 155.660 Dosen mit überschrittenem Verfallsdatum vernichtet werden. Hinzu kommen 129.600 Impfdosen von AstraZeneca, die noch vor ihrer geplanten Lieferung nach Luxemburg in der Produktionsstätte des Herstellers beseitigt wurden.
An andere Länder weitergegeben wurden laut Paulette Lenert in den Jahren 2021 und 2022 alles in allem 623.450 Impfdosen. Ende 2022 seien unter anderem entsprechende Gespräche mit Bangladesch geführt worden. Das Land habe seinen Antrag jedoch mittlerweile wieder zurückgezogen. Nun im Februar sollen aber im Rahmen des „Covax“-Programms insgesamt 103.680 Biontech-Dosen an Brasilien gespendet werden, so die Ministerin. (GS)