Das Test-Konzert in der Rockhal war ein erster vorsichtiger Schritt zurück zur Live-Musik auf der großen Bühne. Hinter vielen Musikern liegt ein Jahr geprägt von Improvisation und geplatzten Plänen. Trotz zaghafter Zuversicht dominiert für manche von ihnen weiterhin die Ungewissheit.

Es ist mittlerweile ein ungewohnter Anblick: Der Transporter von Georges Goerens steht im Eingang der Escher „Kulturfabrik“ und ist voll beladen mit Instrumenten und Equipment. Am Wochenende hatte der junge Musiker zusammen mit dem Schlagzeuger Niels Engel einen Auftritt im Ausland. In Leipzig haben die beiden Musiker einem erlesenen Publikum ihr gemeinsames Projekt vorgestellt. Jeweils ein Haushalt durfte zuhören. „Es war ein Statement des Veranstalters. Das Konzert sollte zeigen, dass es die Musikszene noch gibt und was die Situation mit uns macht“, erklärt Georges Goerens im Gespräch mit Reporter.lu.

Doch ein solches „Statement“ ist immer noch die Ausnahme. Seit einem Jahr liegt der Konzertbetrieb fast vollständig brach. Im besten Fall begnügen sich Musiker und Musikerinnen seitdem auch in Luxemburg mit dem Applaus einiger weniger. Sie wagen Auftritte in Autokinos oder treten vor stark reduziertem Publikum auf. Zeitgleich gilt es, neue Vermarktungskonzepte auszuarbeiten, um das neue Album doch noch irgendwie unters Publikum zu bringen. Für viele ist der virtuelle Raum zur einzigen Bühne geworden.

In voller Fahrt erwischt

Doch in der Rue de Luxembourg in Esch/Alzette ist in diesen Tagen durchaus etwas Optimismus zu spüren. Der Innenhof der Kufa ist vollgestellt mit Sitzmöbeln und Stehtischen, überdacht mit schwarzen Baldachinen. Die „Summer Bar“ des Kulturzentrums steht kurz vor der Eröffnung und erste Konzerte sind in Planung.

Während über ihm ein Arbeiter in einem Montagekran letzte Hand an die Stoffplane anlegt, erinnert sich Georges Goerens an eine längst vergangene Zeit. Jene vor der Pandemie …