Die aktuelle DP-Präsidentin Corinne Cahen wird auf dem Nationalkongress im Juni kein weiteres Mal für den Parteivorsitz kandidieren. Auch eine weitere Amtszeit als Familienministerin schließt die 48-Jährige aus, wie sie in der „RTL-Sendung „Background“ sagte. Ob sie bei einer erneuten Regierungsbeteiligung ihrer Partei ein anderes Ressort übernehmen wolle oder sie eher den Bürgermeisterposten in Luxemburg-Stadt anvisiere, ließ Corinne Cahen offen.
Seit 2015 bekleidet Corinne Cahen den Posten der DP-Vorsitzenden. Für ein weiteres und damit drittes Mandat stehe sie aber nicht zur Verfügung, erklärte sie am Samstag im „RTL“-Interview. Sie habe das bisher bei all ihren Engagements in Vereinigungen so gehandhabt, dass zwei Mandatsperioden genug seien. Nun sei es an der Zeit, dass frischer Wind Einzug erhalte und eine neue Dynamik entstehe.
Dies vor allem in Hinblick auf das Superwahljahr 2023 und nachdem die Liberalen drei Wahlen in Folge gewonnen hätten, so die Ministerin für Familie, Integration und Großregion in Anspielung auf die Parlamentswahlen 2013 und 2018 sowie die Europawahlen 2019. Wer ihr auf dem Landeskongress am 12. Juni an der Parteispitze nachfolgen wird, darüber konnte oder wollte Corinne Cahen keine Aussagen machen.
Auf Nachfrage, ob sie sich denn eine weitere Amtszeit als Familienministerin vorstellen könne, wenn die DP nochmals Teil der Regierung sei, erklärte Corinne Cahen, dass sie nach zehn Jahren auf diesem Posten auch nicht mehr als Familienministerin zur Verfügung stehe. Ob sie ein anderes Ressort übernehmen wolle, und wenn ja welches, ließ sich die 48-Jährige nicht entlocken. Etwas kryptisch antwortete sie auf Nachfrage, dass sie „nicht jedes andere Ressort“ übernehmen werde. Sie wolle weiter Politik machen, so Corinne Cahen.
Das könnte sie möglicherweise künftig auf kommunaler Ebene machen. Seit geraumer Zeit schon wird das „Stater Meedchen“, wie Corinne Cahen sich gerne selbst bezeichnet, als mögliche Nachfolgerin von Lydie Polfer als Bürgermeisterin der Hauptstadt gehandelt. Diesbezüglich erklärte die Noch-Ministerin am Samstag, dass sie sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht festlegen könne, sie kommunalpolitische Dossiers aber sehr interessieren würden und die DP in Luxemburg-Stadt über Politiker verfüge, denen diese Stadt am Herzen liege.
Wann sie entscheiden wolle, bei welchen Wahlen sie 2023 antrete, sagte Corinne Cahen nicht. Jetzt sei es noch zu früh, sich dazu zu äußern. Bisher hat auch Lydie Polfer sich noch nicht zu ihrer Zukunft geäußert. (GS)