Francine Closener und Dan Biancalana: So lauten die Namen der neuen Parteivorsitzenden der LSAP. Die beiden Politiker wurden am Samstag auf dem Landeskongress in Vianden mit großer Mehrheit gewählt. Damit bilden sie die erste Doppelspitze in der Geschichte der sozialistischen Partei Luxemburgs.

Den Weg für eine solche Doppelpräsidentschaft frei gemacht hatte die LSAP bereits im November vergangenen Jahres mit einer entsprechenden Statutenänderung im Rahmen ihres Kongress in Walferdingen. Auf dem Landeskongress am Samstag waren Dan Biancalana und Francine Closener nun die einzigen Kandidaten für die Präsidentenposten als Nachfolger von Yves Cruchten, der Anfang dieses Jahres den Fraktionsvorsitz von Georges Engel übernommen hatte, der seinerseits Dan Kersch als Arbeits- und Sportminister nachfolgte.

Dabei konnte der „Député-Maire“ aus Düdelingen Dan Biancalana 96 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Für die aktuelle Abgeordnete und frühere Staatssekretärin Francine Closener stimmten hingegen 92 Prozent der 263 Delegierten. Ebenfalls einzige Kandidaten für ihre eigene Wiederwahl waren Generalsekretär Tom Jungen und Schatzmeisterin Christine Schweich. Auch sie erfuhren einen großen Rückhalt und konnten am Ende 95 beziehungsweise 93 Prozent der Stimmen für sich verbuchen. Ähnlich deutlich war der Zuspruch für die neue Vizepräsidentin Tina Koch, die sich mit 242 Stimmen gegen den Gegenkandidaten Kassimo Mohamed Alberto durchsetzte.

Thematisch stand der Kongress im Zeichen des Superwahljahrs 2023, in dem sowohl auf Landes- wie auf kommunaler Ebene gewählt wird. Im Übrigen war der Krieg in der Ukraine das vorherrschende Thema. Er wurde von vielen Rednern aufgegriffen und auch in einer Resolution behandelt. Man befinde sich in einer unsicheren Zeit, in der man eine Partei wie die LSAP brauche, die für Gerechtigkeit, Solidarität und Frieden einstehe, so der Tenor.

Das anvisierte Ziel der LSAP ist es denn auch, 2023 als stärkste Partei aus den Wahlen hervorzugehen, dies wurde auf dem Kongress nochmals bekräftigt. Die Partei will dafür prioritär in den fünf Bereichen Gesundheit, Bildung, Arbeit, Klima und Wohnungsbau Lösungsansätze ausarbeiten, um die bestehenden Probleme sowie jene der Zukunft anzugehen. Konkrete Maßnahmen wurden am Samstag jedoch nicht formuliert. Vielmehr wurde die rote Regierungsarbeit gelobt und vor allem der Zusammenhalt in der Partei beschworen. (GS)