Die Regierung will den ökologischen und energetischen Wandel weiter vorantreiben und die Privathaushalte bei entsprechenden Maßnahmen finanziell unterstützen. Das Förderprogramm „Klimabonus“ umfasst bestehende Subventionen in den Bereichen Mobilität und Biodiversität, sieht aber auch neue Prämien bei erneuerbaren Energien sowie der energetischen Haussanierung vor. Für einkommensschwache Haushalte soll dabei das Risiko einer Energiearmut reduziert werden.

Haushalte mit geringem Einkommen sollen nämlich von einer zusätzlichen Hilfe profitieren können, indem sie beim Wohnungsbauministerium einen sogenannten „Topup social 100%“-Bonus beantragen können. Mit diesem wird die reguläre Unterstützung um einen Zusatz erhöht. Je nach Einkommen des Haushalts kann so der „Klimabonus“ gar verdoppelt werden. Die Details dazu wie zu den anderen Zuschüssen sind auf der Webseite der Klimaagentur unter www.klimabonus.lu zu finden.

„Angesichts der aktuellen Energiekrise ist es jetzt an der Zeit, Lösungen anzubieten, die es uns ermöglichen, unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern“, sagte Energieminister Claude Turmes (Déi Gréng) am Dienstag bei der Vorstellung des Förderprogramms. Mehr als je zuvor stünden jetzt technische Lösungen für die Herausforderungen des Energiewandels zur Verfügung – und mit der staatlichen Unterstützung würden diese auch immer mehr Privathaushalten zugänglich gemacht, so der Minister. Die meisten präsentierten Maßnahmen bestehen bereits, wurden nun jedoch unter dem Namen „Klimabonus“ zusammengefasst. Darunter fällt nun etwa auch die „Prime House“.

Durch eine Gesetzesänderung wurde für diese vor allem die Prozeduren vereinfacht, um Zuschüsse zu erhalten. Solche sind nun auch möglich, wenn nur ein Bauteil der thermischen Hülle eines Gebäudes, etwa nur das Dach, die Fenster oder die Fassade, von einer Sanierung betroffen ist. Zudem werden ökologische Dämmstoffe verstärkt gefördert. Ab 2024 wird es denn auch keine staatlichen Zuschüsse mehr geben für Dämmstoffe, die auf Materialien fossilen Ursprungs basieren.

Im Bereich der Energieversorgung werden Alternativen zu fossilen Energieträgern noch stärker gefördert. Insbesondere wird der Ersatz alter Heizölkessel durch eine Wärmepumpe, eine Holzheizung oder den Anschluss an ein Wärmenetz bezuschusst. Hinzu kommt eine zusätzliche spezifische Förderung für die Entsorgung bzw. die Wiederverwertung des Öltanks.

Der Schwerpunkt des Zuschussprogramms liegt auf den Wärmepumpen, für welche die Förderbeträge erhöht wurden und nun auch Luft-Wasser-Wärmepumpen in bestehenden Gebäuden für eine Förderung infrage kommen. Bei Fotovoltaikanlagen übernimmt der Staat derweil künftig die Hälfte der Installationskosten, wenn die Anlage für den Eigengebrauch genutzt wird. (GS)


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